Dienstag, 16. Februar 2016

Ukraine führt vor, wo Instrumentalisierung des ESC durch Militärs hinführt

Die Ukraine wird am 21.02.2016 offiziell den Beitrag für den Eurovision Song Contest wählen, aber nach 2 durchsichtigen Vorentscheidungs-Shows ist unschwer zu erraten, wer die Vorentscheidung gewinnen soll: Jamala mit dem Song „1944“. Das Lied erinnert an die Deportation der Krimtataren durch Stalin 1944. Angesichts der Abspaltung der Krim von der Ukraine sowie der europaweiten Flüchtlings- und Vertriebenenkrise ein sehr spannungsgeladenes Thema. 

Polit-Beiträge in kommerziellen Wettbewerben sind Angriff auf Publikum und Jury
Dass das Betroffenheitslied einer „Tatarin“ in einem kommerziellen Wettbewerb zwischen Wegwerfmusik, abgefahrenen Frisuren, eigenwilligem Make-Up, Hebebühnen, Feuerwerk, Windmaschinen, Transvestiten-Trash, Klatsch und Tratsch zur Wahl gestellt wird, muss skeptisch machen. Genau wie beim Beitrag von Axel Diehl entscheidet auch hier die Funktion des Liedes als staatsnaher Wettbewerbsbeitrag über Verantwortlichkeiten und Absicht des Textes. 

Das Publikum der Tralala-Veranstaltung ist mit solchen Angriffen genauso überfordert wie mit den "beliebten" Eurovisions-Themen Homosexualität, Diktaturen, Energieversorgung, Voting-Betrügereien der Nicht-Nato-Länder, 2. Weltkrieg oder Genozid. Lied und Promotion sollen bei politischen Laien Betroffenheit einfordern, desinformieren, emotionalisieren, einschüchtern, spalten und zur Positionierung zwingen. Axel Diehl bringt das Wunschdenken der Militärs auf den Punkt: "Aus Angst wird Hass, aus Hass wird Krieg, bis hier alles explodiert und jeder den Verstand verliert“. 

Früher nannte man es Kulturimperialismus 
Bei solcher Fernsteuerung ist kein amerikanisches Genre abgegriffen genug, um nicht noch beim ESC als Ausdruck von Originalität gefeiert zu werden. So auch der von Jamala. Jamalas penetrantes Genäsel und ihre Exzentrik sollen als Ausdruck von R&B und Soul verkauft werden, was aber weder zur Tataren-Abstammung der Eltern, noch zur kirgisischen Herkunft der Sängerin oder zur ukrainischen Kultur passt. Es passt eben nur zu USA und NATO. 

Beworben wird der Beitrag bislang nur auf amerikanischen Propagandaseiten und von NGOs.

Ukraine' Crimea-Inspired Hit Tipped for Eurovision
Sevastopol authorities approve the idea of hosting Eurovision
Crimean Tatar singer hopes to take peoples tragedy to Eurovision
Jamala dedicates Eurovision Entry to Persecution of Crimean Tatars
Crimean Tatars: The Power of Lyrics
Women of Ukraine - Believe in Music


Die türkische Version von Euronews erklärt den Beitrag gar zum Stellvertreterbeitrag der Türkei, die selber gar nicht teilnimmt am ESC. Was für Allianzen! Warum wird der Beitrag nicht in Deutschland beworben? Dazu muss man sich die Vorentscheidung genauer anschauen.

Mit Schwulenpropaganda gewinnt man in der Ukraine keinen Blumentopf mehr 
Mit dem Markenzeichen Transvestit feierte der Ukrainer Andrej Danylko als Verka Serduchka seit 2007 seine Erfolge im Rahmen des ESC. Russland-Bashing war Teil seiner Inszenierung, womit er sich die Gunst der schwulen Eurovisions-Fans eroberte. Angeblich. 

Verka Serduchka scheint tot, denn in der Vorentscheidung tritt Andrej als Juror in normaler Kleidung auf. In der Ukraine gibt es seit dem Maidan keine Homosexualität mehr, und keinen Schwulen interessiert's. Es ist das demonstrative Totschweigen was mich zur Annahme verleitet, dass das Wegschauen genau wie die Hypes nur Ausdruck von Angst und erpresste Zugeständnisse vor den Militärs sind. Denn: 

Militärs haben den ESC und die schwulen Fans seit 20 Jahren fest in der Hand 
Die immer stärkere Betonung einer LÄNDER-Proflilierung und eines LÄNDER-Wettstreits und das Heraufbeschwören eines Ost-Westkonfliktes bauen auf eine militärorientierte Ideologie. Die Anhäufung von 8 südosteuropäischen Siegen innerhalb von 10 Jahren (von 2001 bis 2011 Estland, Lettland, Türkei, Ukraine, Griechenland, Serbien, Russland, Aserbaidschan) sowie die Androhung weiterer osteuropäischer Siege weisen auf geopolitische Strategien hin; zufälligerweise werden stets Konfliktzonen erzeugt. Offensichtlich haben Militärstrategen den Mix von Mainstream-Gaga, europäischem LÄNDER-Wettstreit und Erpressbarkeit europäischer Promis für sich entdeckt. 

Tendenziell tritt beim ESC (neben Vorbild Schweden, das die Aufgabe hat, gelenkte Konsumentengruppen zu binden, s. Text Georgien 2013) nur noch das amerikanische Universal Music gegen Universal Music gegen Universal Music an... Very Exciting! Um so grotesker ihre inszenierten „Wettbewerbe“

Wettbewerbe, Votings und Rankings sind eine Farce, um Zustimmung und Beliebtheit vorzutäuschen 
Der von Anfang an gefeierten Siegerin Jamala stellte man in 2 Vorrunden eine schwache Konkurrenz zur Seite, die von den Juroren dementsprechend als ungeeignet disqualifiziert werden konnten. Aber warum solche Laien überhaupt in die Show holen? Im 2. Semi durften sogar 3 Beiträge als Füllstoff teilnehmen, die offensichtlich regelwidrig waren (veröffentlicht vor dem 01.09.2015)! Bei ernst zu nehmender Konkurrenz wie z. B. Victoria Petryk ließen die Juroren ungewollt die Farce platzen. Ausgerechnet JESC-Siegerin Petryk wurde lächerlich gemacht, weil sie an Musik-Wettbewerben teilnimmt. Möglicherweise ist die Lächerlichkeit der ukrainischen Juroren auch ESC-Fans in Süd-Afrika aufgefallen, denn sie haben deren Äußerungen auf ihrer Facebookseite dokumentiert

Wo immer ESC-Siegerin Ruslana auftritt sind Zweifel berechtigt 
Neben Verka Serduchka und dem Georgier Konstantin Meladze gehört auch Ruslana zu den Juroren. Bekannt wurde sie durch den Eurovisionssieg 2004, also einige Monate vor der Farbrevolution. 2012 hatte die Ukraine den Junior ESC gewonnen, während der Ausrichtung im November 2013 kochte es auf dem Maidan. Um ihrem Maidan-Eifer in 2013 eine überproportionale Gewichtung zu verleihen, wollte Ruslana den damals zeitgleich stattfindenden Junior Eurovision Song Contest in Kiew demonstrativ platzen lassen. Sie drohte mit Selbstverbrennung. Für ihren Maidan-Einsatz erhielt sie schließlich von der USA einen Preis, und der verpflichtet. 2014 schon konnte sie ihre Arbeit für die EU in Brüssel schön mit ihrem Einsatz als Jurorin bei der belgischen(!) Vorentscheidung kombinieren. Ich befürchte, je mehr sich die Ukraine als Loser-Staat herausstellt, desto marktschreierischer wird Ruslana auf allen europäischen Hochzeiten tanzen (müssen).


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