Donnerstag, 13. Oktober 2016

Teil 4: Musik und Militär – Konfektionierte Profile von Stars und Publikum wirken wie psychologische Kriegsführung

Publikum und Juroren voten und voten und voten… Dabei ist das Angebot stets auf Widersprüchlichkeit und Konflikt angelegt, verkauft wird es als Spannung und Unterhaltung. Ständig wird den Beteiligten eine Doppelmoral abverlangt, der ein künstliches Freund-Feindschema zugrunde liegt und das beständig zur Positionierung zwingt. Dieser dauernde Zwang macht freies und selbstbestimmtes Entscheiden unmöglich. 

Castings, Conteste. Awards, Wettbüros, Vorentscheidungen, Umentscheidungen, Nachentscheidungen, Votings, Ratings, Rankings, Hitraten, Charts… und jede Menge Fotos und Clips. Mit leicht manipulierbaren Elementen werden Erfolgs- und Niederlagen-Profile am Schreibtisch kreiert. Erschwindelte Zahlen und Rankings ersparen dem Monopolisten Risiken, Fantasie und Argumente. 

Stromlinienförmige Ergebnisse und Meinungen erwecken den Eindruck eines Erziehungsprogramms
Diesem Programm liegt eine normierende Überbetonung von unüberprüfbaren Zahlen zugrunde, die wiederum kulturelle Maßstäbe, psychologische Wahrnehmungen und sprachliche Differenzierungen auf Dauer zerstören dürften. 

Konfektionierte Star-Profile 
Genau wie die inszenierten Regelbrüche und abgesprochenen Ergebnisse sind auch die konfektionierten Star-Profile polarisierend angelegt. Dass die Rezeptionsmuster von der Industrie stets mitgeliefert werden beweist, dass das Publikumsverhalten vorbestimmt werden soll. Naive Promotion vervielfacht daraufhin den Widerspruch meist auffallend kindlicher Star-Attribute mit brutalen Anforderungen an die Positionierung des Publikums. 3 markante Beispiele:
  • Siegerin Jamala „emotionalisiert“ als kleine Enkelin mittels Erinnerung an das Opfer der krimtatarischen Großmutter, gleichzeitig ist sie aggressive Herausforderin der Weltmacht Russland.
  • Sieger/in Conchita Wurst wirkt mit Muttis Abendkleid, Perücke und Kaffeesatz im Gesicht wie ein Karnevals-Flegel, gleichzeitig steht er/sie für domestizierten Männerkult und zersetzende Gender-Konzepte der US-Umsturzgruppen. (Soros) 
  • Siegerin Lena Meyer-Landruts Gesangs-Erfolg besteht ausgerechnet darin, dass sie nicht singen kann. Über diese als „Natürlichkeit“ vermarktete Regression muss das überrumpelte Publikum bis heute Erstaunen und Begeisterung vortäuschen. 
Konfektionierte Kritik mittels aggressiver Social Media Kampagnen 
Der groteske Widerspruch zwischen vordergründig unschuldigen Popstars und eingefädelter Niedertracht wird gezielt lanciert. Bevor sich aber Unbehagen, Unzufriedenheit und Kritik verbal artikulieren können, wird kontrolliert, angegriffen, eingeschüchtert, gelenkt oder gelöscht. Dies wurde beispielhaft durchgeführt bei der Meyer-Landrut-Kampagne in 2010 und 2011, bei der Hasskampagne gegen Aserbaidschan in 2011 und 2012 sowie bei der Conchita-Wurst-Kampagne in 2013 und 2014. Mit den verborgenen wirtschaftlichen und organisatorischen Strukturen sind auch die Drahtzieher dieser brutalen und verfremdeten Musik-Promotion bis heute unsichtbar geblieben. 

Musikindustrie und Militär setzen auf den konfektionierten Anti-Musik-Fan 
Es gibt einen Vorzeigefan dieser Kommunikationsstrategie des Militainments, und das ist Anders Behring Breivik. Er ist der von der Industrie entworfene Anti-Musik-Fan, der sich nicht mehr für die Musik, für Inhalte oder die Credebility der Musiker interessiert, sondern sich wie Millionen Zuschauer an ein inhaltsleeres TV-Format mit Casting-Marathone, autoritätsfixierter Jury, Votings, Ratings und Rankings binden und lenken lässt: Music is crap. 

Er begründet seine Morde u. a. mit Missständen bei diesem TV-Format und beweist damit, dass er auf alle Narrative hereingefallen ist und wunschgemäß ein Freund-Feind-Schema, Chauvinismus, Rassismus, Vorurteile und den Menschenhass total verinnerlicht hat. Dass er sein Unbehagen nicht mehr verbal zu artikulieren wusste und sich ausschließlich von Militärs die Welt erklären lassen muss, hatte verhängnisvolle Folgen. 

Dass Breiviks unzivile Haltung im Grunde erwünscht ist, beweist das komplizenhafte Schweigen des Westens zu ihrem Vorzeige-Fan bei gleichzeitigem Hofieren schwuler aggressiver Buhrufer. Dieses paradoxe Verhalten ist Gradmesser für Erpressbarkeit und Desinformation in der westlichen Werte-Gesellschaft.


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Mittwoch, 12. Oktober 2016

Teil 3: Musik und Militär - Umstrukturierung, Neusprech und Narrative im Sinne des Militainments


Zu den Erneuerungen gehörten:
  • Einführung des Telefonvoting
  • Verdrängung der europäischen Musikwirtschaft
  • Verschuldung durch Zwang zum Größenwahn
  • Entprofessionalisierung der Musik
  • Diskreditierung europäischer Musiktraditionen
  • Abschaffung der Sprachenregelung zugunsten der englischen Sprache
  • Länderwettbewerb statt Musikwettbewerb 
  • Einbindung der Homosexuellen als Alpha-Fans
  • Vom Schreibtisch die dazu passenden Narrative

Einführung des Telefonvotings 
Mit Einführung des Telefonvotings 1997/98 bestimmt das Publikum das Ergebnis mit, ob seine zahlpflichtigen Telefonanrufe allerdings wirklich zählen, bleibt ein Geheimnis. Es steht zu befürchten, dass der Publikumsgaudi weniger der Mitbestimmung oder Geschmacksabfrage dient, sondern der Verhaltensmessung und Erfolgskontrolle im Informationskrieg. Je fieser die Promotion und Propaganda, desto interessanter die geheim gehaltenen Ergebnisse für die Kontrolleure des Telefonvotings. Und die sind in Deutschland ansässig. 

Verdrängung der europäischen Musikwirtschaft 
Das US-Label Universal Music übernahm die Veröffentlichung der Kompilation, 20 Jahre später sind fast alle ESC-Teilnehmer bei diesem Label unter Vertrag. Vertragspartner von Universal stellen wiederum die Jury und beeinflussen das Ergebnis. Das wird der Welt allen Ernstes als europäischer Wettbewerb verkauft. 

Verschuldung durch Zwang zum Größenwahn 
Seit der Jahrtausendwende misst sich Erfolg des ESC ausschließlich an Quantität. Immer mehr Teilnehmerländer erzwingen eine immer aufwändigere Show, dessen Ausrichtung sich kaum noch ein Land leisten kann und will. Das Regelwerk sieht vor, dass der Sieger den Contest im Folgejahr organisieren und übersteigern sollte. Die finanzielle Ausbeutung wird zur „Ehre des Gastgeberlandes“ umgedeutet. 

Entprofessionalisierung der Musik 
Mit Abschaffung des Live-Orchesters und Einführung des Play-Back als Begleitmusik wurden Musiker und Geld eingespart. Im Neusprech hieß es, dass europäische Musikprofis in Orchestern die moderne Popmusik nicht mehr vermitteln können. Dies war der Startschuss für die Entprofessionalisierung der europäischen Musik und Abhängigkeit aller Musiker von einer kleinen Gruppe Techniker. Es lohnt sich, beim ESC auf den unterschiedlich technischen Sound einzelner Teilnehmer zu achten. 

Wie bereits erwähnt, fließen alle Einnahmen aus der ESC-Musik nur in die Kasse eines amerikanischen Labels. Damit ist der ESC für europäische Profis unrentabel, was wiederum die verstärkte Teilnahme unerfahrener Castingsternchen erklärt. Die offizielle Sprachregelung bezeichnet dies als „Feigheit vor dem Wettbewerb“. 

Diskreditierung europäischer Musiktraditionen 
Der NDR sprach abfällig von „rückständiger Folklore“ (die es beim ESC nie gab), die dem anglo-amerikanischen Pop weichen musste. Dass die USA in ihrer von Europäern finanzierten Promo-Show bislang nicht teilnehmen, wird durch Verkauf amerikanischer Musikstücke an unerfahrene Neulinge (Tantiemen) und Auftritte professioneller US-Musiker außerhalb des Wettbewerbs ausgeglichen. 

Abschaffung der Sprachenregelung zugunsten der englischen Sprache 
Das passt zwar nicht zur „soldatischen Ehre der Landesrepräsentation“, dennoch geben alle Universalstars vor, ihre 3-Minuten-Botschaft auf englisch vermitteln zu wollen. Es wäre entlarvend, wenn die Briten nach der EU auch aus der Eurovision ausstiegen, denn dann gäbe es kein europäisches Teilnehmerland mehr mit Englisch als Landessprache (außer Australien!)– und alle müssten trotzdem auf englisch trällern. 

Länderwettbewerb statt Musikwettbewerb 
Die Musikstücke unterscheiden sich heute nur noch durch die Einblendung der Länderflaggen. Statt zur Musik gibt es mittlerweile zum Einsatz von Flaggen ein eigenes Regelwerk. Und wo es Regelwerke gibt, gibt es selbstverständlich Regelbrüche. Obwohl die „Folklore“ und alles spezifisch Europäische verbannt wurden, beschwört man diese Flaggen-Regelbrüche als „Kampf der Kulturen“. 

Einbindung der Homosexuellen als Alpha-Fans 
Industrie und Militär binden laienhafte Multiplikatoren an sich, welche die klebrigen Eurovisionsmärchen bereitwillig glauben und verbreiten. War der Einsatz schwuler Multiplikatoren zwischen 1997 und 2007 noch von ironischer Distanz geprägt, wird seit 2008 unreflektierte Sexualisierung gepredigt und die Schwulen zelebrieren sich jedes Jahr als infantile Opfer böser Nicht-Nato-Länder. 

Vom Schreibtisch die dazu passenden Narrative 
Im Zeitraum von 2001 bis 2011 lässt man 8 süd-osteuropäische Länder gewinnen, gleichzeitig beginnen Verleumdungs- und Verteufelungskampagnen, in denen behauptet wird, diese Länder würden nur durch Missbrauch des Telefonvoting (Diaspora-Voting, Blockvoting, Stimmenkäufe) erfolgreich sein. Die Empörung der Westeuropäer war vorprogrammiert – und hält bis heute an. Statt diese Missstände zu beseitigen, beharren EBU, Reference-Group und Fans auf ein Regelwerk mit lächerlichen Verhaltensvorschriften und verteidigen den Telefon-Bluff als „Demokratie“. Das Schweigen der Beschuldigten bleibt vieldeutig. 

Gönnerhaft lässt man „böse Diktaturen“ wie Serbien, Russland und Aserbaidschan gewinnen, gleichzeitig beginnen wieder Verleumdungskampagnen, in denen diesen Ländern während der „ehrenvollen Ausrichtung im Folgejahr“ zugleich Missbrauch des ESC für Protz und Selbstbeweihräucherung, Missbrauch westlicher Werte und Schwulenfeindlichkeit vorgeworfen wird.

2016 lässt man die Ukraine mit einem Song gewinnen, der zu Russland auf Konfrontation geht und den Westen in Geiselhaft nimmt. Wozu?

Teil 4: Musik und Militär – Konfektionierte Profile von Stars und Publikum wirken wie psychologische Kriegsführung


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Montag, 10. Oktober 2016

Teil 2: Musik und Militär - Der ESC als Militainment und Starke Marke

1998 Aufbruch oder Anfang vom Ende? 

Um 1998 wurde der ESC zielgruppenspezifisch überarbeitet mit dem offiziellen Auftrag, ihn zu einer „starken Marke“ zu machen. Die durch Corporate Identity demonstrierte Geschlossenheit steht allerdings im Widerspruch zu Spielregeln und Sprachgebote, die vielmehr die Zersetzung Europas zur Folge haben. Die EBU setzt offiziell zwar auf Kooperation, ob sie aber eingefädelten Konfrontationen dauerhaft etwas entgegen zu setzen hat, wird sich zeigen. 

Deutschland ist vom Militainment besonders betroffen 
Nach einer Demütigung in 1996 (Deutschland wurde die Teilnahme angeblich wegen Minderwertigkeit des Beitrages verwehrt) verbündete sich der NDR mit den USA und arbeitete aktiv am Relaunch mit. Seit 1999 gehört Deutschland (mit Frankreich, GB, Spanien und Italien) zu den Big-5, diese erkaufen sich mit einem erhöhten Teilnahmebeitrag Vorteile in Wettbewerb und EBU-Organisation. Von der Interpreten- und Musikauswahl, Einfluss auf Fangruppen bis zu offenen Hasskampagnen gegen Konkurrenten vertritt der NDR beim ESC ausschließlich amerikanische Interessen, und die entpuppen sich zunehmend als Militär-Interessen. 

Seit 1998 eine schrecklich nette Familie 
Mit Einbindung des Publikums via Telefonvoting, Einbindung der Fans in Organisation und Musikpromotion, kumpelhaften Kontakten zwischen Industrie, EBU, Stars und Fanclubs wurden die Grenzen der Verantwortlichkeiten und Interessen zwischen allen teilnehmenden Parteien verwischt. Dies erzeugt zwar ein feierliches Wir-Gefühl, erschwert aber allen Beteiligten die Abgrenzung und Markierung eines eigenen Standpunktes. 

Trivialität als Bestandteil der Promotion 
Die Trivialität verunmöglicht den nüchternen Blick von außen, wer es dennoch wagt ist „Spaßverderber“ oder „Verschwörungstheoretiker“. Alle unterwerfen sich einer autoritär strukturierten und gleich geschalteten Promotion und bieten in zahlreichen Publikationen mit immer gleichen Phrasen und Clichées mittlerweile nur noch ein Abbild geistloser narzistischer Selbstbespiegelung.

Teil 3: Musik und Militär - Umstrukturierung, Neusprech und Narrative im Sinne des Militainments

Teil 4: Musik und Militär – Konfektionierte Profile von Stars und Publikum wirken wie psychologische Kriegsführung


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Sonntag, 9. Oktober 2016

Teil 1: Musik und Militär - Eurovision Song Contest als größte Militainment-Show der Welt














Militärs rüsten in Europa auf für einen Krieg. Bekanntermaßen umfasst diese Aufrüstung alle Lebensbereiche, so auch das Entertainment. Markant aufgezogene internationale Massenveranstaltungen wie der Eurovision Song Contest bieten sich für feindselige Stimmungsmache geradezu an. 

Grotesk wirken bereits die Folgen einer zunehmenden Monopolstellung eines einzigen US-Musikkonzerns, die die Bezeichnung „Wettbewerb“ zum Etikettenschwindel macht. Seit 2016 wird selbst die Zusammenarbeit zwischen diesem Konzern, einer ESC-Länderdelegation und der NATO offensiv beworben.

Bei Promotion und Sieg des ukrainischen Beitrags wird die Unterstützung durch USA und NATO zum ersten Mal wie ein erfolgversprechender Werbefaktor hervorgehoben 
Mit dieser Strategie geht die NATO offen zu Russland auf Konfrontation und nimmt den Westen bildlich in Geiselhaft. Die militärische Rückendeckung ermöglicht der Ukraine Regelbrüche, die normalerweise eine Disqualifizierung zur Folge gehabt hätten. Statt die Einhaltung der Regeln zu fordern unterwirft sich der geschlossen strukurierte Eurovisionstross schon im vorauseilenden Gehorsam, Juroren positionieren sich, Medien und Fanclubs bedienen bis auf Weiteres das Freund-Feind-Schema. So etwas funktioniert nicht ad hoc. 

Ein Rückblick auf die letzten 20 Jahre lässt unschwer die Systematik erkennen, mit der Europa gespalten und Vorurteile aufgebaut werden 
Unter Einfluss der Militärs wurde der Eurovisionstross zunehmend zu einer ferngesteuerten, sprachlosen und prinzipienlosen Masse. Das funktioniert, indem Wettbewerbsergebnisse, Starprofile, Erfolge, Niederlagen, Supportgruppen und medial zementierte Ahnungslosigkeit jahrelang am Schreibtisch durchkalkuliert und inszeniert werden. Es dominieren - wie ich in den nächsten 3 Teilen darstellen werde - nachweislich wirtschaftspolitische Interessen der USA, militärorientierte Ideologie und geopolitische Strategien. 

Machen wir uns nichts vor: Wenn Militärs einen ESC in der Ukraine unterstützen, werden sie dafür ihre Pläne haben, so dass mit Vorfällen gerechnet werden muss. Einschlägige Publikationen, Fanzines und Social Media beweisen schon jetzt, dass bei zukünftigen Beschuldigungen jeder politische Laie und Schlagerfan brav die Bösewichte herunter beten kann: Nicht-Nato-Länder, islamisch geprägte Länder und Länder mit reichem Rohstoffvorkommen. 

Militarisiertes Denken im Boulevard 
Dem Schlagerfan und Laien bleiben Fakten um wirtschaftliche und organisatorische Strukturen (Stellenbesetzung) verborgen. Ein ungleiches Kräfteverhältnis schimmert dafür um so mehr im Social Media Marketing durch, wenn provozierte Fans sich wegen ESC-Banalitäten verbal zerfleischen oder gar töten. Das bekommt kein Normalverbraucher mit. Zahlreiche gedisste Fans sowie die Rechtfertigung für 77 Morde gehören zur Bilanz einer militarisierten Denke im Boulevardbereich. Grund genug, sich den militarisierten Boulevard näher anzuschauen.

Teil 2: Musik und Militär - Der ESC als Militainment und Starke Marke

Teil 3: Musik und Militär - Umstrukturierung, Neusprech und Narrative im Sinne des Militainments

Teil 4: Musik und Militär – Konfektionierte Profile von Stars und Publikum wirken wie psychologische Kriegsführung


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