Sonntag, 9. Oktober 2016
Teil 1: Musik und Militär - Eurovision Song Contest als größte Militainment-Show der Welt
Militärs rüsten in Europa auf für einen Krieg. Bekanntermaßen umfasst diese Aufrüstung alle Lebensbereiche, so auch das Entertainment. Markant aufgezogene internationale Massenveranstaltungen wie der Eurovision Song Contest bieten sich für feindselige Stimmungsmache geradezu an.
Grotesk wirken bereits die Folgen einer zunehmenden Monopolstellung eines einzigen US-Musikkonzerns, die die Bezeichnung „Wettbewerb“ zum Etikettenschwindel macht. Seit 2016 wird selbst die Zusammenarbeit zwischen diesem Konzern, einer ESC-Länderdelegation und der NATO offensiv beworben.
Bei Promotion und Sieg des ukrainischen Beitrags wird die Unterstützung durch USA und NATO zum ersten Mal wie ein erfolgversprechender Werbefaktor hervorgehoben
Mit dieser Strategie geht die NATO offen zu Russland auf Konfrontation und nimmt den Westen bildlich in Geiselhaft. Die militärische Rückendeckung ermöglicht der Ukraine Regelbrüche, die normalerweise eine Disqualifizierung zur Folge gehabt hätten. Statt die Einhaltung der Regeln zu fordern unterwirft sich der geschlossen strukurierte Eurovisionstross schon im vorauseilenden Gehorsam, Juroren positionieren sich, Medien und Fanclubs bedienen bis auf Weiteres das Freund-Feind-Schema. So etwas funktioniert nicht ad hoc.
Ein Rückblick auf die letzten 20 Jahre lässt unschwer die Systematik erkennen, mit der Europa gespalten und Vorurteile aufgebaut werden
Unter Einfluss der Militärs wurde der Eurovisionstross zunehmend zu einer ferngesteuerten, sprachlosen und prinzipienlosen Masse. Das funktioniert, indem Wettbewerbsergebnisse, Starprofile, Erfolge, Niederlagen, Supportgruppen und medial zementierte Ahnungslosigkeit jahrelang am Schreibtisch durchkalkuliert und inszeniert werden. Es dominieren - wie ich in den nächsten 3 Teilen darstellen werde - nachweislich wirtschaftspolitische Interessen der USA, militärorientierte Ideologie und geopolitische Strategien.
Machen wir uns nichts vor: Wenn Militärs einen ESC in der Ukraine unterstützen, werden sie dafür ihre Pläne haben, so dass mit Vorfällen gerechnet werden muss. Einschlägige Publikationen, Fanzines und Social Media beweisen schon jetzt, dass bei zukünftigen Beschuldigungen jeder politische Laie und Schlagerfan brav die Bösewichte herunter beten kann: Nicht-Nato-Länder, islamisch geprägte Länder und Länder mit reichem Rohstoffvorkommen.
Militarisiertes Denken im Boulevard
Dem Schlagerfan und Laien bleiben Fakten um wirtschaftliche und organisatorische Strukturen (Stellenbesetzung) verborgen. Ein ungleiches Kräfteverhältnis schimmert dafür um so mehr im Social Media Marketing durch, wenn provozierte Fans sich wegen ESC-Banalitäten verbal zerfleischen oder gar töten. Das bekommt kein Normalverbraucher mit. Zahlreiche gedisste Fans sowie die Rechtfertigung für 77 Morde gehören zur Bilanz einer militarisierten Denke im Boulevardbereich. Grund genug, sich den militarisierten Boulevard näher anzuschauen.
Teil 2: Musik und Militär - Der ESC als Militainment und Starke Marke
Teil 3: Musik und Militär - Umstrukturierung, Neusprech und Narrative im Sinne des Militainments
Teil 4: Musik und Militär – Konfektionierte Profile von Stars und Publikum wirken wie psychologische Kriegsführung
:::
Labels:
Boulevard,
Eurovision Song Contest,
Militainment,
Militär,
Militarismus
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen