Donnerstag, 18. Februar 2016

Deutsche Vorentscheidung 2016 - Avantasia "Viel Spaß! Wir geben Vollgas…"

Obwohl Metal nicht das bevorzugte Genre von ESC-Fans ist, scheint Avantasia mit dem „Mysterium einer blutenden roten Rose“ unter Hardcore-Fans bislang der Favorit zu sein. Man erfreut sich an der Unsinnigkeit des Textes, an der Unbefangenheit des Sängers, an seiner Popularität und hofft auf eine unverfängliche und glamouröse Performance.



Obwohl der ESC nicht der bevorzugte Anlass eines Auftritts für Avantasia alias Tobias Sammet ist, scheint er sich langsam mit diesem Wettbewerb anzufreunden. Auf T-Online: „Ich habe gerade gehört, dass "Waterloo" von Abba tatsächlich mal dabei war und gewonnen hat. Kein Wunder, das Stück ist super - wie alles von Abba.“ Da konnte ja immerhin mal eine gewaltige Bildungslücke geschlossen werden. 

Auf seiner Website schrieb Tobias Sammet am 12.01.2016: „Die Sklaventreiber meiner Plattenfirma fragten mich, ob wir am Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teilnehmen möchten. [...] Jedenfalls kam es mir erst mal nicht so naheliegend vor, so was zu machen und sich mit anderen in Sachen Kunst zu 'messen'. […] Egal, unter'm Strich müsste man als Musiker schon ziemlich bescheuert sein, wenn man sich so eine Möglichkeit entgehen lässt: Drei Minuten um Millionen musikinteressierten Menschen zu zeigen, dass es so was wie uns gibt? Das lass ich mich doch nicht zweimal fragen! WO GEHT'S ZUR BÜHNE?“ 

Das Argument mit dem „Auftritt vor Millionenpublikum“ ist für ESC-Fans etwas abgenutzt. Ähnliches konnte man in den Vorjahren schon bei Unheilig, La BrassBanda, Santiano oder Laing auf facebook mitlesen. Statt vor Millionenpublikum versickerten deren Ambitionen bereits nach zweifelhaften Votingprozeduren vor einem deutschen Nischenpublikum. 

Es wäre schade, wenn es dieses Jahr auch wieder so läuft.


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