Da Deutschland beim ESC bekanntlich ein Abo auf den letzten Platz hat, ist die Karriere der Damen, die sich als Prellböcke zur Verfügung stellen, bereits beendet, bevor sie eigentlich begann, nämlich mit dem ESC-Finale. Meist kommen sie aus dem Nichts, liefern vor dem ESC ein paar flaue Schlagzeilen und verschwinden dann wieder von der Bildfläche.
Über einen letzten Platz in Folge würde sich 2017 kaum noch jemand wundern
Wenn ich die Aktivitäten, Facebook-Eintragungen und Marketing-Texte der deutschen Delegation der letzten 2 Wochen in Kiew an mir vorbei rauschen lasse, wundere ich mich über deren unermüdlichen Fleiß, denn dieser steht in keinem Verhältnis zu den seit Monaten bekannten Umfrageergebnissen, den Wettquoten und den Einschätzungen aller Fans und Konsumenten. Die sehen Levina abgeschlagen am Ende des Rankings. Seit Kiew wird zusätzlich zum belanglosen Lied auch das Amisch-Outfit von Levina, ihre Oma-Haarfrisur und ihr graues Bühnenbild kritisiert. Statt das belanglose Lied aufzuwerten, hat man quasi noch eins drauf gesetzt.
Und dabei ist Levina die erste deutsche Vertreterin, die sich den üblichen Eurovisions-Promo-Aktivitäten mal nicht entzogen, sondern sogar eine Tour durch Europa gemacht hat. So trat sie bei den Promo-Pre-Event-Shows in London, Israel und Amsterdam auf – und machte ihre Sache sehr gut. Aber auch dabei gab es zwei Haken:
1. Celebrate Conformity auch in der Vermarktung
Bislang hatte ich diese Pre-Event-Shows gerne mitverfolgt. Es war wie das Stöbern in der Regenbogenpresse beim Frisör. Bedauerlicherweise hat sich auch hier ein Schematismus eingestellt, der nur noch Langeweile erzeugt. Immer die gleichen Abläufe, die gleichen Interviewer, immer die gleichen Fragen, die gleichen stereotypischen Antworten, das gleiche Gehabe. Alle werden nach dem gleichen stromlinienförmigen Profil vermarktet – und müssen zudem auch noch jedes Jahr Friedensbäumchen pflanzen in Israel.
2. Celebrate Conformity mit dem Militär
Interessanter wird es, wenn ich mir die Länder anschaue, die die deutsche Levina vor dem ESC besucht hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der NDR sich das allein ausgedacht hat. Zu den Ländern zählen Georgien, Armenien, Mazedonien, Albanien, Ungarn. Da kann ich nur noch polemisch fragen: War sie etwa als Botschafterin der NATO unterwegs?
Wie an den youtube-Clips zu sehen ist, hat Levina auch in diesen Ländern einen guten Eindruck hinterlassen. Zudem hat die Ukraine bewiesen, dass die Zusammenarbeit mit der NATO beim ESC erfolgsversprechend ist. Vielleicht darf die deutsche Delegation in Kiew mit Levina nun doch noch auf ein paar Punkte und eine bessere Platzierung hoffen…?
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Samstag, 13. Mai 2017
Sonntag, 23. April 2017
Eurovision Song Contest 2017 in Kiew: Celebrate Conformity Teil 2
Von den diesjährigen 42 Beiträgen werden nur 3 Lieder in Landessprache gesungen. Die meisten Songs folgen einem anglo-amerikanischen Ideal, wie man es seit den 80ern rauf und runter in Millionen Formatradios hören kann. Bedauerlicherweise werden auch die InterpretInnen nach Einheitsschema vermarktet. Es gibt nicht mal mehr Wettkämpfer, die sich mit Sprüchen, Werbeaktionen o. ä. hervortun.
Ob es mit Einfallslosigkeit, Einschüchterung oder einem überholten Verständnis von Modernität zu tun hat oder ob die USA selbst im Musikbusiness anderen Ländern mit Krampf und Gewalt ihre veralteten Vorstellungen aufzudrücken versucht, sei dahin gestellt. Fakt ist, dass es langweilig ist.
Um eine einigermaßen unterhaltsame Show auf die Beine zu stellen, käme man dieses Jahr mit 13 Liedern aus.
Armenien: Die gute Nachricht ist, dass Armenien mal nicht den Genozid besingt, sondern mit Sängerin Artsvik und dem Song“Fly With Me“ nettes Folktronica präsentiert. Die schlechte Nachricht: Dem Land wurde beim Timing eine Extrawurst gebraten, damit sie den perfekten Song abliefern. Vielleicht wirkt der Clip deswegen etwas nach verkrampften Marionettentheater. Aber könnte trotzdem passen, denn es steht zu befürchten, dass die Militärs nach der Ukraine das nächste finanzschwache Anrainerland Russlands mit Eurovisionstralala in die Knie zwingen und als Aggressionskorridor gegen Russland aufstacheln. Und gegen Aserbaidschan gleich mit… (von mir 6 Punkte)
Aserbaidschan: Sängerin Dihaj dürfte dieses Jahr die Extravaganteste sein. Sie präsentiert mit ihrem Song „Skeletons“ Electronica, aber mit „secret message“ und neuer Erzählhaltung. Vonwegen ich bin ein Gutmensch und will ja nur den Frieden… (10 Punkte)
Weissrussland: Es ist das erste Mal, dass wir beim ESC die weissrussische Sprache zu hören bekommen, verpackt in Folk-Pop. Ein unbeschwerter fröhlicher Beitrag von Naviband, der zum Schluss mit vielen Hey-Hey-Rufen leider etwas ereignisarm wird, was aber hoffentlich durch die Sängerin, die eine Rampensau zu sein scheint, aufgefangen wird. (1 Punkt)
Belgien: Auch Belgien kommt mit Elektronic-Pop von der blutjungen Sängerin Blanche, die ihr „City Lights“ streckenweise mit für Teenies ungewöhnlich tiefer Altstimme singt. Für mich eigentlich ein angenehmer Kontrast zum plärrenden Pädophilen-Pop, leider ging ihr Gesang bei Live-Auftritten bisher kläglich unter. Ich bin allerdings überzeugt, dass die Techniker in Kiew diesen Beitrag trotzdem als erwachsen und cool vor uns erstehen lassen. (5 Punkte)
Kroatien: Ungewollt komisch. Konzentriert man sich nur aufs Akustische, glaubt man ein Lied von Otto Waalkes oder Loriot zu hören. Der unbestritten gute Sänger Jacque wechselt in jeder Zeile zwischen Tenorstimme in italienischer Sprache und natürlicher Stimme in englischer Sprache und wirkt damit wie ein Bauchredner. Fehlt beim Auftritt nur die noch Handpuppe.
Finnland: Unaufdringliche Entspannungsmusik des New Age mit Titel „Blackbird“ von Norma John, die man in Dauerschleife hören kann, vor allem zu Weihnachten. (2 Punkte)
Ungarn: Auch Ungarn singt endlich mal in ungarischer Sprache und stellt ungarische Musik vor. Das Lied ist ein Crossover zwischen ungarischer Zigeunermusik und Hiphop. So stelle ich mir einen Eurovisionsbeitrag vor. (3 Punkte)
Moldawien: Sympathischer Elektro-Balkan-Freak-Folk, wie man es seit ihrem Debüt mit der Band Zdob si Zdub von den Moldawiern erwartet. (8 Punkte)
Niederlande: Eine altbackene Ballade, die den Hörer aber mit perfekter Dreistimmigkeit in den Bann ziehen wird. Sollten die Geschwister ihre Ballade live auch so perfekt performen wie im Studio, ist das was Besonderes. (4 Punkte)
Portugal: Der Performer Salvadore Sobral weicht mit seiner kindlichen Selbstvergessenheit, einem verträumten Jazz-Walzer „Amar Pelos Dois“ und ergreifendem Text angenehm von der hohlen Formatradiomusik ab. Die gelangweilte Melodie, die portugiesische Sprache und die leisen Töne des Sängers erinnern mich sogar etwas an Bossa Nova. (7 Punkte)
Rumänien: Hiphop mit Jodeldiplom. Ein Schenkelklopfer, der nicht nur mutig aus dem Rahmen fällt, sondern auch lustig klingt. Dem ESC würden ein paar mehr solcher schräger Beiträge gut tun.
Ukraine: Rockmusik, für sich gesehen nichts Besonderes, aber beim ESC mit 30 gleichförmigen Formatradioliedern erfrischend ehrlich. Die abgerissenen Musiker präsentieren sich auf einem Trümmerfeld und erbitten sich etwas Zeit zur Erholung und Selbstfindung. Den Wunsch kann ich verstehen. Ich hoffe nur, dass sie die Performance einigermaßen gastfreundlich gestalten, ohne Schüsse und ohne Blutopfer, wie bei der Vorentscheidung.
Italien: Das einzige Big-5-Land in meiner Auswahl! Beim italienischen Beitrag wurde zwar das Rad nicht neu erfunden, aber es wirkt nach all dem politischen Missbrauch, dem Betroffenheitsgesülze und der englischen Kaugummi-Sprache wie ein erholsamer Italien-Urlaub. Mit einer leckeren Tasse Café oder einem Glas Wein, einer Portion Humor und Selbstironie endlich Abstand vom europäischen Alltag gewinnen und sich den schönen Dingen des Lebens widmen:
Der leichten Muse und Philosophie und einem hinreißend charmanten Gigolo mit Namen Francesco Gabbani. 12 Punkte!
Ob es mit Einfallslosigkeit, Einschüchterung oder einem überholten Verständnis von Modernität zu tun hat oder ob die USA selbst im Musikbusiness anderen Ländern mit Krampf und Gewalt ihre veralteten Vorstellungen aufzudrücken versucht, sei dahin gestellt. Fakt ist, dass es langweilig ist.
Um eine einigermaßen unterhaltsame Show auf die Beine zu stellen, käme man dieses Jahr mit 13 Liedern aus.
Armenien: Die gute Nachricht ist, dass Armenien mal nicht den Genozid besingt, sondern mit Sängerin Artsvik und dem Song“Fly With Me“ nettes Folktronica präsentiert. Die schlechte Nachricht: Dem Land wurde beim Timing eine Extrawurst gebraten, damit sie den perfekten Song abliefern. Vielleicht wirkt der Clip deswegen etwas nach verkrampften Marionettentheater. Aber könnte trotzdem passen, denn es steht zu befürchten, dass die Militärs nach der Ukraine das nächste finanzschwache Anrainerland Russlands mit Eurovisionstralala in die Knie zwingen und als Aggressionskorridor gegen Russland aufstacheln. Und gegen Aserbaidschan gleich mit… (von mir 6 Punkte)
Aserbaidschan: Sängerin Dihaj dürfte dieses Jahr die Extravaganteste sein. Sie präsentiert mit ihrem Song „Skeletons“ Electronica, aber mit „secret message“ und neuer Erzählhaltung. Vonwegen ich bin ein Gutmensch und will ja nur den Frieden… (10 Punkte)
Weissrussland: Es ist das erste Mal, dass wir beim ESC die weissrussische Sprache zu hören bekommen, verpackt in Folk-Pop. Ein unbeschwerter fröhlicher Beitrag von Naviband, der zum Schluss mit vielen Hey-Hey-Rufen leider etwas ereignisarm wird, was aber hoffentlich durch die Sängerin, die eine Rampensau zu sein scheint, aufgefangen wird. (1 Punkt)
Belgien: Auch Belgien kommt mit Elektronic-Pop von der blutjungen Sängerin Blanche, die ihr „City Lights“ streckenweise mit für Teenies ungewöhnlich tiefer Altstimme singt. Für mich eigentlich ein angenehmer Kontrast zum plärrenden Pädophilen-Pop, leider ging ihr Gesang bei Live-Auftritten bisher kläglich unter. Ich bin allerdings überzeugt, dass die Techniker in Kiew diesen Beitrag trotzdem als erwachsen und cool vor uns erstehen lassen. (5 Punkte)
Kroatien: Ungewollt komisch. Konzentriert man sich nur aufs Akustische, glaubt man ein Lied von Otto Waalkes oder Loriot zu hören. Der unbestritten gute Sänger Jacque wechselt in jeder Zeile zwischen Tenorstimme in italienischer Sprache und natürlicher Stimme in englischer Sprache und wirkt damit wie ein Bauchredner. Fehlt beim Auftritt nur die noch Handpuppe.
Finnland: Unaufdringliche Entspannungsmusik des New Age mit Titel „Blackbird“ von Norma John, die man in Dauerschleife hören kann, vor allem zu Weihnachten. (2 Punkte)
Ungarn: Auch Ungarn singt endlich mal in ungarischer Sprache und stellt ungarische Musik vor. Das Lied ist ein Crossover zwischen ungarischer Zigeunermusik und Hiphop. So stelle ich mir einen Eurovisionsbeitrag vor. (3 Punkte)
Moldawien: Sympathischer Elektro-Balkan-Freak-Folk, wie man es seit ihrem Debüt mit der Band Zdob si Zdub von den Moldawiern erwartet. (8 Punkte)
Niederlande: Eine altbackene Ballade, die den Hörer aber mit perfekter Dreistimmigkeit in den Bann ziehen wird. Sollten die Geschwister ihre Ballade live auch so perfekt performen wie im Studio, ist das was Besonderes. (4 Punkte)
Portugal: Der Performer Salvadore Sobral weicht mit seiner kindlichen Selbstvergessenheit, einem verträumten Jazz-Walzer „Amar Pelos Dois“ und ergreifendem Text angenehm von der hohlen Formatradiomusik ab. Die gelangweilte Melodie, die portugiesische Sprache und die leisen Töne des Sängers erinnern mich sogar etwas an Bossa Nova. (7 Punkte)
Rumänien: Hiphop mit Jodeldiplom. Ein Schenkelklopfer, der nicht nur mutig aus dem Rahmen fällt, sondern auch lustig klingt. Dem ESC würden ein paar mehr solcher schräger Beiträge gut tun.
Ukraine: Rockmusik, für sich gesehen nichts Besonderes, aber beim ESC mit 30 gleichförmigen Formatradioliedern erfrischend ehrlich. Die abgerissenen Musiker präsentieren sich auf einem Trümmerfeld und erbitten sich etwas Zeit zur Erholung und Selbstfindung. Den Wunsch kann ich verstehen. Ich hoffe nur, dass sie die Performance einigermaßen gastfreundlich gestalten, ohne Schüsse und ohne Blutopfer, wie bei der Vorentscheidung.
Italien: Das einzige Big-5-Land in meiner Auswahl! Beim italienischen Beitrag wurde zwar das Rad nicht neu erfunden, aber es wirkt nach all dem politischen Missbrauch, dem Betroffenheitsgesülze und der englischen Kaugummi-Sprache wie ein erholsamer Italien-Urlaub. Mit einer leckeren Tasse Café oder einem Glas Wein, einer Portion Humor und Selbstironie endlich Abstand vom europäischen Alltag gewinnen und sich den schönen Dingen des Lebens widmen:
Der leichten Muse und Philosophie und einem hinreißend charmanten Gigolo mit Namen Francesco Gabbani. 12 Punkte!
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Donnerstag, 23. März 2017
Eurovision Song Contest 2017 in Kiew: Celebrate Conformity
Um diversity zu celebraten käme man dieses Jahr mit 13 Liedern aus. Stattdessen wirbt Kiew aber mit 43 – pardon 42 Teilnehmer. 29 Lieder unterwerfen sich einem anglo-amerikanischen Vorbild und präsentieren sich in englischer Sprache.
Sie sind nicht alle richtig schlecht, so dass man darüber lachen könnte. Nein, es ist die Masse an Mittelmäßigkeit, mit der sie ohne jeglichen Zuordnungs- und Wiedererkennungswert in trüber Gleichförmigkeit untergehen.
Geduckt, mutlos, einfallslos
Und das alles aus einer Hand: Von Universal Music mit Booklet, damit Fans ihren erlesenen Geschmack rechtfertigen können. Irgendwelche Nonames werden nach dem gleichen Muster vermarktet, alle Superstars spulen bei Interviews die gleichen 3 unterwürfigen Sätze ab.
Ungewollt witzig ist die Finanzierung der EBU
Alle zahlen nämlich eine hohe Teilnahmegebühr, verschulden sich sogar derart, dass sie noch eine Strafe zusätzlich bekommen. Alles nur um an einem Wettbewerb teilzunehmen, bei dem sie sich mit unterdurchschnittlichen Liedern unscheinbar machen möchten, weil sie möglichst nicht gewinnen wollen. Denn Sieg bedeutet Austragung im Folgejahr, und das kann und will sich aufgrund hoher Kosten erst recht kein Land antun. Warum sie überhaupt mitmachen, und dann auch noch mit Fremdschrott, weiss der Geier.
Es handelt sich um Beiträge aus folgenden Ländern:
Albanien - Lindita "World"
Australien - Isaiah "Don't Come Easy"
Österreich - Nathan Trent "Running On Air"
Bulgarien - Kristian Kostov "Beautiful Mess"
Zypern - Hovig "Gravitiy"
Tschechien - Martina Barta "My Turn"
Dänemark - Anja "Where I Am"
Estland - Koit Tome And Laura "Verona"
Frankreich - Alma "Requiem"
Georgien - Tako Gachechiladze "Keep The Faith"
Großbritannien - Lucie Jones "Never Give Up On You"
Deutschland - Levina "Perfect Live"
Griechenland - Demy "This Is Love"
Island - Svala "Paper"
Irland - Brandan Murray "Dying To Try"
Israel - Imri "I Feel Alive"
Lettland - Triana Park "Line"
Litauen - Fusedmarc "Rain Of Revolution"
Mazedonien - Jana Burceska "Dance Alone"
Malta - Claudia Faniello "Breathlessly"
Montenegro - Slavko Kalezic "Space"
Norwegen - JOWST "Grab The Moment"
Polen - Kasia Mos -"Flashlight"
San Marino - Valentina Monetta & Jimmie Wilson "Spirit Of The Night"
Serbien - Tijana Bogicevic "In Too Deep"
Slowenien - Omar Naber "On My Way"
Spanien - Manel Navarro "Do It For Your Lover"
Schweden - Robin Bengtsson "I Can't Go On"
Schweiz - Timebelle "Apollo"
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Sie sind nicht alle richtig schlecht, so dass man darüber lachen könnte. Nein, es ist die Masse an Mittelmäßigkeit, mit der sie ohne jeglichen Zuordnungs- und Wiedererkennungswert in trüber Gleichförmigkeit untergehen.
Geduckt, mutlos, einfallslos
Und das alles aus einer Hand: Von Universal Music mit Booklet, damit Fans ihren erlesenen Geschmack rechtfertigen können. Irgendwelche Nonames werden nach dem gleichen Muster vermarktet, alle Superstars spulen bei Interviews die gleichen 3 unterwürfigen Sätze ab.
Ungewollt witzig ist die Finanzierung der EBU
Alle zahlen nämlich eine hohe Teilnahmegebühr, verschulden sich sogar derart, dass sie noch eine Strafe zusätzlich bekommen. Alles nur um an einem Wettbewerb teilzunehmen, bei dem sie sich mit unterdurchschnittlichen Liedern unscheinbar machen möchten, weil sie möglichst nicht gewinnen wollen. Denn Sieg bedeutet Austragung im Folgejahr, und das kann und will sich aufgrund hoher Kosten erst recht kein Land antun. Warum sie überhaupt mitmachen, und dann auch noch mit Fremdschrott, weiss der Geier.
Es handelt sich um Beiträge aus folgenden Ländern:
Albanien - Lindita "World"
Australien - Isaiah "Don't Come Easy"
Österreich - Nathan Trent "Running On Air"
Bulgarien - Kristian Kostov "Beautiful Mess"
Zypern - Hovig "Gravitiy"
Tschechien - Martina Barta "My Turn"
Dänemark - Anja "Where I Am"
Estland - Koit Tome And Laura "Verona"
Frankreich - Alma "Requiem"
Georgien - Tako Gachechiladze "Keep The Faith"
Großbritannien - Lucie Jones "Never Give Up On You"
Deutschland - Levina "Perfect Live"
Griechenland - Demy "This Is Love"
Island - Svala "Paper"
Irland - Brandan Murray "Dying To Try"
Israel - Imri "I Feel Alive"
Lettland - Triana Park "Line"
Litauen - Fusedmarc "Rain Of Revolution"
Mazedonien - Jana Burceska "Dance Alone"
Malta - Claudia Faniello "Breathlessly"
Montenegro - Slavko Kalezic "Space"
Norwegen - JOWST "Grab The Moment"
Polen - Kasia Mos -"Flashlight"
San Marino - Valentina Monetta & Jimmie Wilson "Spirit Of The Night"
Serbien - Tijana Bogicevic "In Too Deep"
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Mittwoch, 15. Februar 2017
Bei den Vorbereitungen zum ESC in Kiew läuft alles nach Plan

Dennoch werden die Vorbereitungen von Pleiten, Pech und Pannen begleitet. Mittlerweile gleicht die Ukraine einem kleinen Kind, das man mit einem bewusst ausgefeilten bunten Spielzeug, mit dem es gar nicht umgehen kann, an der Nase herumführt.
Ich bleibe bei meiner Wahrnehmung: Wer einem finanziell schwachen und politisch instabilen Land wie der Ukraine ein überteuertes, glamouröses Riesenevent zuspielt, hat Probleme einkalkuliert.
Bis September 2016 veranstaltete man in der Ukraine sonderbarerweise ein überflüssiges Gerangel um die Austragungsstadt, was den strammen Zeitplan schon durcheinander brachte.
Am 01.11.2106 trat der Chef der Rundfunkanstalt, Surab Alassanija, zurück, weil ihm die Kosten für den ESC zu hoch erschienen.
Spott ernteten die Ukrainer auch mit Schlüsselübergabe, Slogan und Logo. Der Akt der Schlüsselübergabe am 31.01.2017 wurde von Niggemeier folgendermaßen kommentiert: „In ein paar Jahren werden überhaupt nur noch Boxweltmeister und Gewichtheber die Schlüsselübergabe beim ESC absolvieren können.“

Aber auch das am 30.01.2017 präsentierte Art-Design provozierte dumme Bemerkungen. Der Slogan „Celebrate Diversity“ und das Logo einer Halskette sollen die ukrainische Kultur repräsentieren, wie auch der Slogan stehe jede Kugel der Kette für Vielfalt und Individualität. Nun ja, originell sind diese Worthülsen wahrlich nicht mehr. Fans spotteten beim Logo über die Vielfalt des ukrainischen Wurstangebotes, andere erkannten im Logo einen Darm oder die Haarfrisur von Julija Tymoschenko. Zutreffend wie böse auch der Vergleich des Logos mit Analkugeln.
Zwischendurch treten immer wieder Tierschützer auf den Plan, die die Tötung von Straßenhunden in Kiew anläßlich des ESC als ein „Massaker“ verurteilen.
Am 12.02.17 trat dann das gesamte Produktionsteam des ESC zurück, weil unabhängiges und unbürokratisches Arbeiten nicht mehr möglich sei.
Unübersichtlich, intransparent, instabil… Es fehlen jetzt nur noch solche „Unfälle“, die man Russland bzw. Putin in die Schuhe schieben kann. Vielleicht werden uns ja dann die „freiwilligen Helfer“ aus aller Herren Länder blitzschnell die „einzig wahre Narrative" dazu bereitstellen.
Stay tuned.
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Donnerstag, 2. Februar 2017
Freiwillige Helfer für den NATO Song Contest in Kiew gesucht

Gesucht werden insbesondere junge motivierte Menschen mit Ortskenntnissen und möglichst guten Englisch-Kenntnissen. Erinnert sich jemand an die Ausschreibungen anlässlich des ESC in Düsseldorf 2011?
Düsseldorf sucht Freiwillige
Presseportal NDR – Suchen Freiwillige
Entlohnt werden sie nicht, aber für die Zeit ihrer Tätigkeit sind sie versichert und haben das Vergnügen, mit Journalisten, Stars und zahlreichen Fans aus allen Teilnehmerländern zusammen zu treffen und zu feiern.
In der Ukraine wurde die Ausschreibung für den Freiwilligen-Dienst pervertiert
"Citizens from 17 countries apply to volunteer at Eurovision 2017" heisst es bei ihnen. Anstatt vor Ort zu suchen, haben sie also eine weltweite Auschreibung gemacht und prahlen nun mit Bewerbungen aus 17 Ländern: „We have received applications not only from neighbouring European countries but also from Australia, the United States, the United Arab Emirates and the Republic of Korea.“ Was die Sprachkenntnisse betrifft: "The list includes people who speak Swahili, Hindi, Indonesian and Arabic to name just a few."
- Wofür eine weltweite Ausschreibung?
- Wieso beschränkt man sich nicht auf junge Ukrainer, die zumindest Land, Leute und Kiew kennen und also über Ortskenntnisse verfügen?
- Wieso Menschen aus aller Herren Länder, die erst noch (hoffentlich) überprüft und in Ortskenntnisse geschult werden müssen?
- Wozu brauchen ausländische Touristen in Kiew Beratung in Hindi, Swahili oder Arabisch?
- Werden diese freiwilligen Berater aus fernen Ländern in der Ukraine finanziert und versichert?
- Hat die Ukraine plötzlich zu viel Geld?
Fragen über Fragen…
Seitdem nachgewiesen ist, dass sich vor allem die NATO für den Sieg der Ukraine stark gemacht hat, ist Vorsicht geboten.
- Ist diese weltweite Ausschreibung auf die Interessen der NATO zurückzuführen?
- Sind diese ortsunkundigen Helfer überhaupt „Volunteers“ im ursprünglichen Sinn?
- Oder sind es vielmehr Militärs?
- Ausländische Agenten?
- Mitglieder dubioser, von George Soros finanzierter NGOs?
- Oder Journalisten „mit besonderen Aufgaben“?
Besonders misstrauisch macht es mich, dass die westlichen Qualitätsmedien mit keiner Silbe auf diese Dubiosität eingehen.
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Donnerstag, 8. Dezember 2016
Deutsche Fake-News vs. russische Staatspropaganda am Beispiel Eurovision Song Contest
Während die EU eine Medienresolution verabschiedet, die die russischen Newsportale Sputnik und RT (Russia Today) mit dem IS auf gleiche Stufe stellt und zur gefährlichen Propaganda erklärt, liefern die BILD und taz ein Beispiel für Fake-News und West-Propaganda à la Germany.
Da sich das Paradebeispiel mal wieder auf das Thema Eurovision beschränkt, bleibt deutschen Intellektuellen das von der BILD angezettelte Propaganda-Debakel unbekannt. Dafür bekommen allerdings die Veranstalter in der Ukraine sowie ESC-Fans in ganz Europa mal einen Einblick in die Funktionsweise transatlantisch gesteuerter Propagandamedien aus Germany. Oder auch nicht.
Fakt ist:
Es geht um eine Trivialität, die politisch aufgebauscht wird. Nämlich: Die Ukraine hat finanzielle, organisatorische und sicherheitstechnische Probleme, die die Ausrichtung des ESC in 2017 gefährden "könnten". Daraus allerdings den Rückschluss zu ziehen, der ESC werde stattdessen in Russland ausgetragen, entbehrt jeglicher Grundlage. Am 08.12.2016 informiert ESCKAZ auf Twitter: "If there was any doubt, @EBU_HQ confirmed today that #ESC2017 will take place in #Ukraine".
Um Fakten geht es bei Propaganda nicht
Auslöser ist ein BILD-Bericht über die schleppenden Vorbereitungen des ESC in Kiew, die zur Folge hätten, dass die Austragung des ESC auf Russland übertragen werde. Das wird von vielen interessiert aufgegriffen. Beispiele NDR und Sputnik.
Wie immer hat das Portal ESCKAZ auf seiner Facebook-Seite vom 04.12.2016 am gründlichsten herausgearbeitet, dass der BILD-Artikel gespickt ist mit Ungenauigkeiten und Unwahrheiten. Weiterhin informiert uns das ansonsten informative Portal ESCKAZ, dass das russische „Staatsmedium NTV“ die Schlagzeile sofort und mal wieder für eigene Zwecke ausgeschlachtet habe. Dabei wird für meinen Geschmack nicht deutlich genug darauf hingewiesen, dass nicht nur russische Medien das Thema ausschlachten, und dass es sich bei der Reaktion von NTV nur um Spott in einer Comedy-Show handelt.
Und so bekommt die negative Darstellung der Ukraine auf versteckte Art auf einmal 2 Urheber.
Den Rest erledigt die taz
Indem sie das BILD-Märchen von hinten aufziehen, behaupten sie einfach, es gäbe einen Streit zwischen Ukraine und Russland um die Austragung des ESC. Damit unterstellen sie den Russen diesbezügliche Ambitionen, die dann aber nicht belegt werden. Dem ahnungslosen Leser wird suggeriert, dass nicht die Ukraine oder gar Deutschland, sondern Russland der Urheber negativer Fake-News über die Ukraine ist. „Russische Propagandasender wie RT oder Sputnik sahen sich schon siegessicher.“
So wird aus NATO-Propaganda russische Staatspropaganda
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Da sich das Paradebeispiel mal wieder auf das Thema Eurovision beschränkt, bleibt deutschen Intellektuellen das von der BILD angezettelte Propaganda-Debakel unbekannt. Dafür bekommen allerdings die Veranstalter in der Ukraine sowie ESC-Fans in ganz Europa mal einen Einblick in die Funktionsweise transatlantisch gesteuerter Propagandamedien aus Germany. Oder auch nicht.
Fakt ist:
Es geht um eine Trivialität, die politisch aufgebauscht wird. Nämlich: Die Ukraine hat finanzielle, organisatorische und sicherheitstechnische Probleme, die die Ausrichtung des ESC in 2017 gefährden "könnten". Daraus allerdings den Rückschluss zu ziehen, der ESC werde stattdessen in Russland ausgetragen, entbehrt jeglicher Grundlage. Am 08.12.2016 informiert ESCKAZ auf Twitter: "If there was any doubt, @EBU_HQ confirmed today that #ESC2017 will take place in #Ukraine".
Um Fakten geht es bei Propaganda nicht
Auslöser ist ein BILD-Bericht über die schleppenden Vorbereitungen des ESC in Kiew, die zur Folge hätten, dass die Austragung des ESC auf Russland übertragen werde. Das wird von vielen interessiert aufgegriffen. Beispiele NDR und Sputnik.
Wie immer hat das Portal ESCKAZ auf seiner Facebook-Seite vom 04.12.2016 am gründlichsten herausgearbeitet, dass der BILD-Artikel gespickt ist mit Ungenauigkeiten und Unwahrheiten. Weiterhin informiert uns das ansonsten informative Portal ESCKAZ, dass das russische „Staatsmedium NTV“ die Schlagzeile sofort und mal wieder für eigene Zwecke ausgeschlachtet habe. Dabei wird für meinen Geschmack nicht deutlich genug darauf hingewiesen, dass nicht nur russische Medien das Thema ausschlachten, und dass es sich bei der Reaktion von NTV nur um Spott in einer Comedy-Show handelt.
Und so bekommt die negative Darstellung der Ukraine auf versteckte Art auf einmal 2 Urheber.
Den Rest erledigt die taz
Indem sie das BILD-Märchen von hinten aufziehen, behaupten sie einfach, es gäbe einen Streit zwischen Ukraine und Russland um die Austragung des ESC. Damit unterstellen sie den Russen diesbezügliche Ambitionen, die dann aber nicht belegt werden. Dem ahnungslosen Leser wird suggeriert, dass nicht die Ukraine oder gar Deutschland, sondern Russland der Urheber negativer Fake-News über die Ukraine ist. „Russische Propagandasender wie RT oder Sputnik sahen sich schon siegessicher.“
So wird aus NATO-Propaganda russische Staatspropaganda
- Verwirrung, Streuung: Die von einer deutschen Zeitung in die Welt gesetzte umstrittene News wird von anderen Medien und Laien aufgegriffen und mit weiteren unbewiesenen Details, Meinungen und Wünschen aufgepeppelt, bis irgendwann Russland als Aggressor und Urheber der Schlagzeilen wahrgenommen wird. Ob Russland Verursacher ist oder ob seine Medien auch nur reingelegt wurden, wird irgendwann uninteressant.
- Als Aggressor Unschuldigkeit vortäuschen: Mit dem Täuschungsmanöver eines Tralala-Contest kann mit Blödsinn Insider-Wissen vorgetäuscht werden, dann testet man in einem überschaubaren Rahmen, wie und ob so etwas ankommt. Wer in dieser Trivialität ernste Absichten vermutet, macht sich schnell zum Verschwörungstheoretiker.
- Feind diskreditieren: Zusätzlich zu den Verschwörungstheoretikern wurden auch russische Medien zunächst als gefährliche Propaganda diskreditiert und damit als glaubwürdige Quelle ausgeschaltet. Danach kann man ungestört genau das machen was man den Russen zuvor vorgeworfen hat: Propaganda.
- Zur Positionierung zwingen: Der Sieg der Ukraine beim ESC 2016 war von der NATO geplant. Schon in der Vorbereitung wurde zur Positionierung aufgefordert, die Medien im Westen berichteten einstimmig pro-ukrainisch, Russland und ESC-Kritiker wurden in die Defensive getrieben. EBU und NATO-Länder setzten daraufhin die Forderung nach Sieg wie Geisel brav um. Die Fake-News der BILD ist dieser Strategie zuzuordnen.
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