Mittwoch, 15. Februar 2017

Bei den Vorbereitungen zum ESC in Kiew läuft alles nach Plan

Die Vorbereitungen für den Eurovision Song Contest in Kiew sind im vollen Gange. Man darf davon ausgehen, dass wie immer und überall die Mitarbeiter vor Ort redliche Arbeit leisten und das Beste aus der Show machen wollen. 

Dennoch werden die Vorbereitungen von Pleiten, Pech und Pannen begleitet. Mittlerweile gleicht die Ukraine einem kleinen Kind, das man mit einem bewusst ausgefeilten bunten Spielzeug, mit dem es gar nicht umgehen kann, an der Nase herumführt. 

Ich bleibe bei meiner Wahrnehmung: Wer einem finanziell schwachen und politisch instabilen Land wie der Ukraine ein überteuertes, glamouröses Riesenevent zuspielt, hat Probleme einkalkuliert. 

Bis September 2016 veranstaltete man in der Ukraine sonderbarerweise ein überflüssiges Gerangel um die Austragungsstadt, was den strammen Zeitplan schon durcheinander brachte.

Am 01.11.2106 trat der Chef der Rundfunkanstalt, Surab Alassanija, zurück, weil ihm die Kosten für den ESC zu hoch erschienen.

Spott ernteten die Ukrainer auch mit Schlüsselübergabe, Slogan und Logo. Der Akt der Schlüsselübergabe am 31.01.2017 wurde von Niggemeier folgendermaßen kommentiert: „In ein paar Jahren werden überhaupt nur noch Boxweltmeister und Gewichtheber die Schlüsselübergabe beim ESC absolvieren können.“ 








Aber auch das am 30.01.2017 präsentierte Art-Design provozierte dumme Bemerkungen. Der Slogan „Celebrate Diversity“ und das Logo einer Halskette sollen die ukrainische Kultur repräsentieren, wie auch der Slogan stehe jede Kugel der Kette für Vielfalt und Individualität. Nun ja, originell sind diese Worthülsen wahrlich nicht mehr. Fans spotteten beim Logo über die Vielfalt des ukrainischen Wurstangebotes, andere erkannten im Logo einen Darm oder die Haarfrisur von Julija Tymoschenko. Zutreffend wie böse auch der Vergleich des Logos mit Analkugeln.

Zwischendurch treten immer wieder Tierschützer auf den Plan, die die Tötung von Straßenhunden in Kiew anläßlich des ESC als ein „Massaker“ verurteilen.

Am 12.02.17 trat dann das gesamte Produktionsteam des ESC zurück, weil unabhängiges und unbürokratisches Arbeiten nicht mehr möglich sei. 

Unübersichtlich, intransparent, instabil… Es fehlen jetzt nur noch solche „Unfälle“, die man Russland bzw. Putin in die Schuhe schieben kann. Vielleicht werden uns ja dann die „freiwilligen Helfer“ aus aller Herren Länder blitzschnell die „einzig wahre Narrative" dazu bereitstellen.

Stay tuned.


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