... und trägt dazu Frauenkleider. Mit dieser Sensation möchte Conchita Wurst alias Tom Neuwirth beim nächsten Eurovision Song Contest 2014 für Österreich punkten. Viele ESC-Fans – die Fanclubs bestehen in Westeuropa zu 80% aus Homosexuellen – zeigen sich irritert. Wer nach zahlreichen Christopher Street Days, nach Westerwelle und Wowereit und gefühlten 3000 Tunten beim ESC diese Masche noch als Provokation für nötig hält, hat die Emanzipation
der letzten 30 Jahre nicht mit vollzogen.
Wahrscheinlich musste sich Conchita deswegen noch zusätzlich etwas Besonderes einfallen lassen. Sie hat sich vor den Karren einer Polit-Kampagne spannen lassen, bei der nicht klar ist, ob es um die Emanzipation oder um Ausbeutung von Eitelkeit und Ängsten der Homosexuellen geht.
Zur Kampagne: Angeblich gibt es eine weissrussische Gruppe, die bei der weissrussischen Regierung eine Petition vorzulegen beabsichtigt, mit der ein Verbot der TV-Ausstrahlung von Conchitas Auftritt beim ESC bewirkt werden soll. Aus moralischen, religiösen und pädagogischen Gründen, versteht sich. Das Ganze wurde auf Facebook und offenen PR-Portalen verbreitet. Lange Zeit war nicht klar, wer sich hinter diesen weissrussischen Moralaposteln verbirgt, denn nicht die Initiatoren der Kampagne, sondern nur die vermeintlich angegriffenen Schwulen wussten darüber zu berichten. Sie nahmen und nehmen diesen
Vorgang zum Anlass, um Lukaschenkos Negativurteil schon mal vorweg zu nehmen und einen Ausschluss von Weissrussland und Russland beim ESC zu fordern.
Vielleicht weil sich die Weissrussen partout nicht für die Sache interessieren und auch, um die Scharfmacherei etwas anzufeuern, hatte am 31.10.2013 eine Person namens Artsyom Kirashou auf Radio Free Europe – Radio Liberty sein Coming Out als Initiator dieser Kampagne.
Hartnäckigkeit und Großmäuligkeit der offensiven User, die angeblich aus der Defensive heraus als diskriminierte Schwule handeln, wie auch die
Veröffentlichung auf dem amerikanischen Propagandasender Free Europe erwecken in mir den Eindruck, dass dahinter Agenten stehen, die unter Vortäuschung von Schwulenbelangen den ESC mal wieder als Täuschungsmanöver missbrauchen. Im Ergebnis helfen sie nicht den Interessen der Homosexuellen, sondern schaffen künstliche Anlässe um ein Freund-Feind-Schema zu schüren und Osteuropa- und Islamhass unter die Leute zu bringen.
Insgesamt wird damit eine sehr triviale Vorstellung von Menschenrecht und Selbstbestimmung verbreitet. Als würden sich diese Werte, die im Abendland in Jahrhunderten erkämpft wurden, heutzutage per Knopfdruck auf der TV-Fernbedienung weltweit umsetzen lassen. Und wenn das nicht –
zack, zack – funktioniert, soll es legitim sein, ganze Nationen zu erniedrigen, auszugrenzen oder anzugreifen – am besten noch mit Hilfe des Militärs?
Solche dubiosen Kampagnen setzen den Frieden aufs Spiel und sind eine Verkehrung des
Menschenrechts.
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Dienstag, 5. November 2013
Ein Mann lässt sich einen Bart wachsen
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