Sonntag, 17. März 2019

Ukraine und der Sex-Scheiß im Militainment

Dass bei der ukrainischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2019 einiges im Argen lag, drang nur bis zu deutschen Intellektuellen durch, die bunten Fachblätter der „Guten“ indes hüllten sich in beredtes Schweigen . Ausgerechnet die Nachdenk-seitenberichteten ausführlich und beklagten die Politisierung des Musikwettbewerbs. Der Begriff ist allerdings falsch gewählt, denn es geht um Militarisierung. 

Regelbrüche beim ESC sind eine Passion „der Guten“ 
Sie dürfen nur nicht thematisiert werden. Bei der Vorentscheidung in der Ukraine wurde natürlich nicht politisiert, denn es wurden ja keine Meinungen ausgetauscht. Stattdessen gab es eine noch nie dagewesene Gewissensprüfung, wie sie seinerzeit auch bei Wehrdienstverweigerungen geläufig waren. Die Fragen lauteten: „Wie stehst du zur Krim, zu Russland und zur Ukraine?“ Die Antworten waren vorgegeben, wer sie zuungusten der Ukraine beantwortete, wurde als Verlierer vorgeführt. Dass diese Vernehmung nicht ‚vor‘ der Veranstaltung stattfand, sondern als Show inszeniert wurde, ist ein Regelbruch, der allerdings folgenlos blieb. 

Durchgeführt wurde die Inquisition von ehemaligen ESC-Teilnehmern, vor allem von der Siegerin Jamala aus 2016. Zur Erinnerung: Jamala wurde nachweislich vom Militär promotet.  

Nutten-Pop für‘s Offizierskasino 
Jamalas Siegerlied aus 2016 war eine abgedroschene Ami-Schnulze mit ein paar Ethno-Elementen, es handelte von Josef Stalin. Während das künstliche Bejubeln abgedroschener US-Schnulzen den Interessen der US-Musikindustrie dient (sie dulden in Europa keine ernsthafte Konkurrenz, gerade die ost-europäischen Musiker sind immer noch viel zu gut), ist die Reduzierung auf Hass (Josef Stalin) und niedere Bedürfnisse wie Sexualität und Scharfmacherei Sache des Militärs. 

Abgedroschene US-Schnulzen waren auch dieses Jahr wieder dabei, z. B. das Lied „My Road“ vom Zwillingspaar Anna und Maria Opanasiuk. Auch Maruvs Lied „Siren Song“ folgte dem Muster der Abgedroschenheit mit Ethnoelementen, wichtiger aber war ihr ordinäres Auftreten (ab 01'20) mit der Funktion, als Sex-Lockvogel die ukrainische Vorentscheidung ins internationale Boulevard zu puschen.

Der Widerspenstigen Zähmung misslingt 
Im Bemühen, es den Herren und Gebietern aus US-Musikindustrie und Militär recht zu machen, sind die Ukrainer dann in deren Grube gefallen, die eigentlich für Russland und Verbündete gedacht war. Nachdem „Verräter“ wie das Duo Anna Maria mit schlechter Platzierung abgestraft wurden – sie sind auf der Krim geboren und hatten sich kurz zuvor im krimtatarischen TV-Kanal ATR geweigert, von einer Annexion der Krim zu sprechen und zudem betont, dass es dort zwischen Russen und Ukrainern keinen Krieg gäbe – ließ man den Sex-Lockvogel Maruv gewinnen. 

Das passte zwar zum Militär, aber nicht zum Eurovisions-Pathos der „Repräsentation des Landes als Kulturbotschafterin“. Ich wette, dass noch am gleichen Abend die EBU darauf hingewiesen hat. Selbst der NDR gab zu, dass Maruvs Auftritt „noch entschärft werden müsse“, Titelzeile und Text sind leider nicht mehr auffindbar. Genau diese Einschränkung könnte die widerspenstige Siegerin Maruv dann als Knebelung verstanden haben. Natürlich, denn ohne obszöne Performance ist das Lied belanglos.

Ukraine als neue Machtzentrale Europas?
Das Bemühen der Ukrainer, nach 2 gescheiterten Versuchen sodann weitere knebelwürdige Kandidaten zu suchen, wirkte nur noch halbherzig und war schnell vom Tisch. Es dürften wohl die Militärs gewesen sein, die nach diesem Reinfall die ukrainischen Pappnasen mit abstrusen Forderungen – sprich Regelbrüchen - nachlegen ließen: 

In einer Abschluss-PR verkündete die Ukraine ihren Rücktritt vom ESC 2019 und drohte der EBU und den Europäern gleichzeitig weitere Rückzüge für die Folgejahre an, wenn sie es wagten, Russland gewinnen zu lassen. 

Es sieht so aus, als würden „die Guten“ gehorchen, denn der bombastische Beitrag aus Russland wird schlicht totgeschwiegen. Und dabei passt diese europäische Sieger-Hymne „Scream“ zu den Rechtsbrüchen „der Guten“ wie Faust aufs Auge:

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