Dienstag, 13. August 2019

Wir sind die Doofen - Greta, Rezo, Conchita oder warum ich die Grünen nicht wählen kann

Was 2 Weltkriege und Morgenthau-Plan nicht schafften, könnte mit Greta doch noch Wirklichkeit werden... Mit dem Starkult um diese Kinderfigur gerät für mich schon rein optisch etwas aus den Fugen, geschweige denn formal. 

Mit Greta sieht es aus, als habe man vor dem 1. Weltkrieg die kleine Schwester in die Rumpelkammer gestellt und sie nun kurz vor dem 3. Weltkrieg hervorgekramt, um mit ihr als rare Antiquität den Kindern eine düstere Zukunft herauf zu beschwören und zur guten alten Zeit zurück zu kehren. Vor allem politisch.

Gemein? Nein, denn es geht nicht um Personen, sondern um Werbeträger. Statt Greta hätte man genauso gut die diesjährigen ESC-Teilnehmer Frankreichs nehmen können. Dann würde die Kritik nicht als "Hass" diskreditiert, sondern als homophob, islamfeindlich, rassistisch usw. Dieser dumme Trick ist Zweck der Identitäts- und Betroffenheitspolitik.

Mit Starkult um „Influencer“ wird politische Streitkultur zerstört 
99 % der deutschen Politiker in Qualitätsmedien finden das anscheinend richtig oder merken es nicht einmal mehr. Uns zumindest wurde noch während der 80er Jahre ein anderes Bild von politischer Streitkultur vermittelt: Hierzu Christian Graf von Krockow, Mitbegründer der Universität, an der ich studiert habe: 

"Statt gelassen über eine Sache zu sprechen, müssen wir bis ins Innerste 'betroffen' sein und diese Betroffenheit auch noch zu Markte tragen, um als glaubwürdig zu gelten. Doch was soll sich daraus ergeben, wenn nicht eine Neigung zur Hysterie oder [...] die sterile Aufgeregtheit? Es kommt hinzu, dass der Persönlich- und Übelnehmer dazu drängt, sich mit einem Alleinvertretungsanspruch auf das Gute, das Wahre, die Gerechtigkeit und das Rechthaben zu panzern." (Krockow, Vom lohnenden Leben, 1996, Seite 91)

Rezo macht aus Dionysos einen gejagten Quizgott
Für ihn gibt es nur „1 legitime Einstellung“. Auch hierzu kurz Krockow: 

"Trau keinem, der die Einigkeit ausruft. Was will er damit erreichen? sollten wir erst mal fragen. Ist er denn unser Herr Obergeneral oder ein Prophet, dem wir gehorsam und gläubig zu folgen haben? Oder tarnt die Einigkeitsparole bloß ein Sonderinteresse, das zu hässlich ist, um sich nackt zu zeigen? Wie es auch sein mag: Wahrscheinlich werden wir nicht zum Heil gelangen, sondern ins Unheil stolpern, wenn wir auf Einigkeit schwören." (Krockow, Vom lohnenden Leben, 1996, Seite 86)

Zur Machart des Videos hat Harald Schmidt sich geäußert, dem kann ich nichts mehr hinzufügen. 

Grüner Etikettenschwindel 
Unser Umweltprophet der 70er und 80er Jahre hieß übrigens Holger Strohm mit seinem Buch „Friedlich in die Katastrophe“. Dieses Buch dürfte zum Erfolg der Grünen beigetragen haben. Und was haben sie in 40 Jahren erreicht? Dass die Ökologische Landwirtschaft und Verarbeitung als das sog. Unnormale - gegenüber der umweltschädlichen konventionellen Erzeugung und Verarbeitung - streng kontrolliert und gekennzeichnet werden muss und dementsprechend teuer ist. Müsste es nicht mittlerweile umgekehrt sein? Und jetzt darf eine Göre nicht das Gewissen der Industrie, sondern das der Verbraucher strapazieren, ihnen das Fleisch verbieten und ihnen in allen Lebensbereichen noch höhere Preise schmackhaft machen… 

Holger Strohm wurde übrigens – wie ich erst seit kurzem aus Interviews auf youtube weiss – in den 80ern nicht vergöttert, sondern als Bedrohung der Industrie- und Politik-Eliten selber bedroht und stillschweigend aus dem Land gejagt. 

Mit dem Eurovisionsengagement der Grünen wird Politik zur Klappsmühle 
Die Grünen lieben den Starkult und positionieren sich oft beim ESC, z. B. 2016 für die Nato und die Ukraine, die mit einem Stalin-Popsong gegen Feind Russland gewann. Rebecca Harms twitterte daraufhin am 15.05.2016 12:00 Uhr: "I am so glad for her & Crimea. We will soon invite her to #Brüssels. @jamala @Hromadske @EuromaidanPR @annakoj

2014 feierten die Grünen Transvestit*in Conchita Wurst als Sieger*in eines kommerziellen Fake-Wettbewerbs, was sie/ihn als Vorbild für Freiheit, Demokratie und Toleranz auszeichnet, und was ihn/sie zu einer Ansprache im Europa-Parlament verhalf.

2017 outete sich Wurst als Mann, der sich einfach nur gerne verkleidet, so wie Tünnes und Schäl. Das wird allerdings von den Grünen unterschlagen. Was – bitteschön – ist an verkleideten Männern politisch vorbildlich? Zumal Conchita sich neuerdings wie ein Sexsklave verkleidet? Die Kunstfigur Conchita Wurst steht nicht mal mehr für Trivialisierung der Politik, sondern für Klappsmühle. 

Der Erfolg Grüner Politiker und schwuler ESC-Experten ging aus Emanzipationsbestrebungen der 70er und 80er hervor. Sie haben aber nur ihre (vermeintlich) modischen Hüllen ins 21. Jahrhundert gerettet. Sie betreiben heute eine anti-intellektuelle Identitäts- und Betroffenheitspolitik, mit der sie ehemalige Gegner in konservativen Parteien, Militär und Industrie in den Schatten stellen.


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