Sonntag, 2. Juni 2019

Eurovision Song Contest in Israel wird zur NATO-Resterampe

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Man nennt den Eurovision Song Contest seit 2016 auch NATO Song Contest. Damals wurde die ukrainische Siegerin von der NATO promotet und Juroren gegen Russland unter Druck gesetzt

Dieses Jahr konnte man bei der Jury-Wertung zu Russland und dem jüngsten NATO-Anwärter Nordmazedonien ein ähnliches Gefälle (Nordmazedonien bei Jury auf Platz 2) und Gerangel (nach Korrektur Nordmazedonien bei Jury auf Platz 1) beobachten. Der Einfluss der USA und der NATO ist zwar offensichtlich, welche Funktion sie innerhalb der EBU haben, nicht. Sind sie gar die Zentrale der EBU? Sinn und Erfolg ihrer Mitwirkung sollte mal hinterfragt werden. 

Das Langweiligste zuerst: 
Der Sieger war – wie bereits in den Vorjahren – schon vor der Austragung bekannt. Da ich nicht an Preisverleihungen, Awards und Abstimmungen glaube, ist das für mich nichts Besonderes, heisst es doch „there is no business like showbusiness“, und das will pragmatisch geplant und finanziert sein. Immerhin war die Abstimmungszeremonie dramatisch und spannend inszeniert. 

Weniger spannend war die Show insgesamt. Zu langwierig und zu viele Teilnehmer, deren musikalisches Material wieder überwiegend aus eintönigen, anglo-amerikanischen Ladenhütern bestand. 

Platz 1 bis 3 belegten männliche Teilnehmer aus den Niederlanden, Italien und Russland, die lt. Anmoderation angeblich jeder auf seine Weise Mitleid erregen wollten. Während der Russe und der Niederländer über Liebeskummer klagten, litt der Italiener an den Folgen finanzieller und emotionaler Ausbeutung durch Geld bzw. "Soldi". Und das besingt er ausgerechnet in Israel und keiner wirft Matteo Salvini Antisemitismus vor...?

Bezogen auf‘s Militainment an der Spitze also ein kontraproduktives Männerbild, hinsichtlich der Diversitätsbeschwörungen ein faux pax.


Demnächst: Identitätspolitik als Show-Element gescheitert?


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