Toojis Musik und seine Performance sind nach eigener Aussage von persischer Musik und Traditionen beeinflusst. Bühnenerfahrung erwarb er sich als Model und als Ansager bei MTV Norwegen, wo er "Tooji's Top Ten" präsentierte. Eine erste Single brachte er bereits vor 4 Jahren heraus. Schweden-Popsongs wie „Stay“ sind bei der Hardcore-Fan-Community seit Jahren angesagt. Zudem sieht Tooji dermaßen gut aus, dass er für die schwule ESC-Community schon zum heißesten Favorit avancierte.
Die Wahl Toojis zum ESC-Vertreter Norwegens ist zugleich eine Ansage. Zum einen scheint die Solidarität der Norweger gegen Rassisimus und Islamhass nach dem grausamen Attentat des Norwegers Anders Behring Breivik im Juli 2011 immer noch ungebrochen. Darüberhinaus macht aber auch Toojis Lebenseinstellung ihn zu einem verantwortungsvollen Vertreter für Norwegen im Jahr 1 nach dem Attentat: „If I'm driven bei revenge, what kind of person would I be then? You have to choose yourself what kind of person you want to be and not to bully yourself. Revenge, get rid of that!“ Als Sohn iranischer Migranten ist Tooji 1987 in Shiraz (Iran) geboren, wuchs aber auf in Norwegen. Dort absolvierte er auch seine pädagogische Ausbildung.
Musiker tragen eine Verantwortung
Zur Erinnerung noch mal der Ausschnitt aus dem Manifest von Anders Behring Breivik, in dem er sich auf den Eurovision Song Contest bezieht und seinen Rassismus raushängen lässt: "Saturday May 14 - Day 13: It's the Eurovision finale today. I just love Eurovision...!:-) It's a lot of crap music but I think it's a great show all in all. I've seen all the semi finals and will take the time of to watch it later today, online. My country has a crap, politically correct contribution as always....I hope Germany wins". Zur Info: Für Norwegen startete die 25-jährige Kenianerin Stella Mwangi, für Deutschland Lena Meyer-Landrut.
Ob wir jemals erfahren werden, wie Breiviks Vorliebe für Germany zustande kommt? Und was hätte eigentlich dagegen gesprochen, wenn Lena Meyer-Landrut nach diesem Zitat ihren ESC-Siegertitel wieder abgegeben hätte, z. B. mit der Begründung offensichtlicher Missverständnisse in der Kommunikationsstrategie? ESC-Erfolge bedeuten insgesamt gesehen nicht viel und verpuffen schnell, aber diese Haltung hätte ihr nachhaltig Ansehen und Popularität verschafft. So wirkt sie jetzt wie eine der zahllosen verblendeten, mediengeilen und erpressbaren Befehlsempfängerinnen der Musikindustrie und hat wahrscheinlich weniger Ausdrucksmöglichkeiten als ihr Publikum.
Dass die deutschen TV-Verantwortlichen und die Musikindustrie mit ihrem Überangebot an blöden Castingshows nur noch solche erbärmlichen Casting-Starprofile produzieren, ist auch eine Ansage.
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