Dienstag, 6. April 2010

Share The Moment - Share The Music - With Russia








„Gewöhnlich versucht man, seine Musik wie möglich teuer zu verkaufen. Aber es scheint uns unrichtig! Musik zu schenken, wenn es so eine Möglichkeit gibt, das ist doch viel angenehmer!"


So der diesjährige russische Repräsentant beim Eurovision Song Contest, Peter Nalitch, in einem Interview mit der Stimme Russland. Das ist doch mal eine Ansage! Man spürt förmlich, wie sich bei BVMI, GEMA oder den Major Label die Nackenhaare sträuben.

Und zu seiner Meinung über Common Creatives: „I don’t know them, ask later, I will prepare. If one visit our site www.peternalitch.ru he will learn, that all our music (about 50 tracks) we are spreading for free. That is our motto."


Geld verdienen er und seine Band – das Musikerkollektiv Peter Nalitch (MKPN) – mit Liveauftritten, von denen sie aber nicht mehr als 3 im Monat aufführen, sonst „verschwindet die richtige Stimmung“. (Stimme Russland)





Es kommt so, wie es kommt

Nalitch, 1981 in Moskau geboren, ist eigentlich studierter Architekt. Da ihn diese Arbeit auf Dauer langweilte, startete er gleichzeitig eine Ausbildung als Musiker am Moskauer Konservatorium, wo er sich vor allem auf klassischen Gesang konzentrierte. Zugleich spielte er auch in Bands. Da das alles auf Dauer nicht miteinander zu vereinbaren war, brach er das Musikstudium schweren Herzens ab und konzentrierte sich fortan auf seine Karriere in der Unterhaltungsmusik. „Beide Genres machen doch mir, sowie dem Publikum Spaß. Es kommt so, wie es kommt.“ (Stimme Russland)



Bekannt geworden ist Nalitch als ein Internet-Hype mit einem selbstgemachten Videoclip „Guitar“, dass er im Frühjahr 2007 ins Netz stellte. Zuerst geschah ein halbes Jahr gar nichts, dann plötzlich verbreitete sich der Clip wie ein Virus um die ganze Welt und erzielte in kürzester Zeit hohe Hitraten. Somit ist Nalitch der erste russische Musiker, der allein durch das Internet berühmt wurde, ohne designte Kampagne und ohne irgendwelche Promotion. Sogar der Spiegel vermeldete im November 2007, dass „der Absurdmusiker Osteuropa die Schönheit der Ironie nahebringe - und dem Rest der Welt den Zauber seiner "Gitarrrrrrr".




Zum Musikerkollektiv gehören
Peter Nalitch (Gesang, Piano, Akkorden),
Yura Kostenko (Saxophone, Flöte),
Sergey Sokolov (Domra, Gesang),
Kostya Shvetsov (Gitarre),
Dima Simonov (Bass) und
Denis Marinkin (Drums).

Alle Künstler sprechen fließend Babursi, eine Sprache, die sie sich selber ausgedacht haben (ähnelt stark dem Englischen ;-) Zu ihren musikalischen Einflüssen: „Die ethnische Musik verschiedener Völker stand immer uns nah, von den Zigeunerromanzen bis zu den nationalen Volksliedern Russlands und der Ukraine. Latein-amerikanische und balkanische Musik, sowie italienische und neapolitanische Lieder begeisterten uns immer. Wir hören diese Musik, lassen sie in sich hinein und verarbeiten. Und das gibt uns neue schöpferische Kräfte." (Stimme Russland)

Was haben Jan Delay und Xavier Naidoo mit Peter Nalitsch & Friends gemeinsam?
Alle werden neben vielen anderen Künstlern bei STIMMEN 2010 (14.07.2010 - 08.08.2010) in Lörrach auftreten. Wäre dies ein Wettbewerb wie USFO, müssten sich aber die ehemaligen deutschen Juroren warm anziehen.

Zur Frage, ob sie denn ihren Contest-Song "Lost And Forgotten" promoten wollen: „Now we are just thinking about it, may be we will not promote it at all.“ Vielleicht gar nicht verkehrt gedacht, denn:

“Es kommt so, wie es kommt."

Wer die Band beim Eurovision Song Contest sehen möchte, sollte das 1. Semifinale am 25.05.2010 nicht verpassen. Und wenn genug für ihre Anarcho-Schnulze anrufen, gibt es vielleicht sogar ein Wiedersehen beim Finale am 29.05.2010.
Semifinale 1 - 25. Mai 2010

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