Sonntag, 20. Januar 2019

Der ESC-Prinzblog geht nach 10 Jahren vom Netz

Obwohl von den Prinzbloggern zu diesem Abschied mehrere Texte veröffentlicht wurden, wird der Grund nicht klar. Es scheint mir fast, als könnten sie sich und den Lesern die Auflösung selber nicht genau erklären. Vielleicht sind ihnen auch einfach nur die Themen ausgegangen. Immerhin habe auch ich in meinem Blog schon öfter darauf hingewiesen, dass der Input zum Thema ESC immer dünner wird. 

Dass selbst die für den ESC verantwortlichen Mitarbeiter des NDR den Abschied bedauern, mag darauf hinweisen, dass dieser Blog nie unabhängig war. Ein Grund für die Schließung ist somit auch Folge einer dauerhaften Umarmung durch die Organisatoren, die zwangsweise Abgrenzungsprobleme und irgendwann Auflösungserscheinungen zur Folge hat. 

Fans als gelenkte Konsumenten und Sprachrohr neoliberaler Politik 
Seit 2008 – also seit Gründung des Prinzblogs - schien vor allem in Deutschland das Hauptthema beim ESC die Homophobie in Nicht-Nato-Länder sowie Votingbetrügereien osteuropäischer „undemokratischer“ Länder. Ich bleibe dabei, dass diese künstlichen, Betroffenheits-triefenden Themen inszeniert und von außen stimuliert werden, mit Musik hat das nichts zu tun. 

Im Zusammenhang mit dem ESC-Sieg der Ukraine in 2016 konnte belegt werden, dass nicht nur Fans und Fanclubs, sondern auch die Organisatoren zum Sprachrohr von Politik und Militär herab degradiert worden sind. Schon nach dem Sieg Aserbaidschans und der darauf folgenden Polit-Hezte in 2011 dämmerte es einem, dass NDR, Fanclubs und deren Blogs sich komplett von US-Umsturzgruppen haben instrumentalisieren lassen. Bei allen wurde die Berichterstattung stets tendenziöser. 

Als einzige Bloggerin weltweit versuche ich seit 2008 gegen zu halten, und war und bin damit sicherlich selber auch tendenziös. Aber: 

Man kann auch in jahrelanger Gegnerschaft eine innige Verbundenheit aufbauen, so dass auch ich den Rückzug des Prinzblogs als einen großen Verlust wahrnehme.


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