Dienstag, 29. August 2017

Wurde die Eurovision vom Obama-Fluch befreit?

Anlässlich einiger unschöner Vorfälle rund um den Eurovision Song Contest in Kiew/Ukraine änderte die EBU im Juli 2017 die ESC-Regeln – und das Netz schweigt. Das war nicht immer so. Gerade Anlässe wie Regeländerungen heizten die Kommunikation und Streitlust unter den Fans an, allen voran unter den schwulen Fans, die sich seit 1998 stets in besonderer Weise betroffen sahen. 

Was hatte sich der Westen ab 2007 für die Wiedereinsetzung der Jury stark gemacht, damit diese den erfolgreichen Ländern aus Osteuropa endlich Paroli bieten möge. Fans zogen sich regelmäßig daran hoch hoch, wenn osteuropäischen Ländern von der EBU Betrug, Diaspora-Voting, Blockvoting etc. vorgeworfen wurde. Für Aserbaidschan war zwischenzeitlich sogar Sippenhaft im Gespräch, sollte nur ein unbedeutender Fan sich beim Telefon-Voting etwas zu Schulden kommen lassen. 

Das alles beherrschende Thema des ESC war ab 2008 die Schwulenfeindlichkeit der Nicht-Nato-Länder 
Allen voran in Russland, was die Verantwortlichen angeblich in Panik versetzte. Hierbei wird von Anonym eine Strategie verfolgt, die auch aus anderen Zusammenhängen bekannt ist. Aus Gepöbel und Angriffe anderer Länder werden humanistische Notwendigkeiten. Forciert von kompromislosen Minderheiten, deren Gruppenzugehörigkeit mit nicht diskursfähigen Merkmalen definiert werden (sexuelle Orientierung, Geschlecht, Hautfarbe, Religion) und deren Gruppenzugehörigkeit über jede Moral und Vernunft gestellt wird. Mit ungeheuerlicher medialer Verbreitung werden um diese Gruppen Konflikte und Freund-Feindschemen geschürt, inhaltliche Auseinandersetzungen verunmöglicht und zur Positionierung gezwungen. 

ESC-Fans, die der russophoben Linie nicht folgten, wurden seit 2008 eingeschüchtert, zensiert, schikaniert und/oder ausgegrenzt. Und das mitunter in einer solchen brutalen Art und Weise, wie man es sich von Toleranz-beseelten und freiheitsliebenden Party-Schwulen nicht vorstellen kann. Ich war als eine der ersten von dieser neuen Kommunikationsstrategie betroffen und „glaube“ bis heute, dass dies alles von außen gesteuert wurde. 

Und jetzt die neuen Regelungen
Die Jurymitglieder sollen während der Wertung "ihr ganzes berufliches Können und ihre Erfahrung einsetzen, ohne irgendeine(n) Teilnehmer(in) aufgrund von Nationalität, Geschlecht oder Wahrscheinlichkeit ('likeliness') zu bevorzugen." Zur Erinnerung: Das ganze Regelwerk besteht nur aus Verhaltensvorschriften und hat mit Bewertung von Musik nichts zu tun. Die holde Warnung an die Juroren ist für mich nur die Wahrung des Scheins, um die wahre Funktion der Juries weiterhin zu vertuschen, nämlich das unüberprüfbare Ergebnis einigermaßen glaubwürdig aussehen zu lassen. 

Verwirrend ist die Regelung, dass Gastgeber nun Einreiseverbote erteilen dürfen
„So obliegt es künftig der teilnehmenden Rundfunkanstalt sicherzustellen, dass "kein ausgewählter Teilnehmer und kein Delegationsmitglied aufgrund seines/ihres Vorlebens den Behörden des Gastgeberlandes Anlass dafür gibt, aufgrund nationaler Gesetze gegen ihn/sie ein Einreiseverbot zu verhängen."  

Im ersten Moment sieht es so aus, als würde man der Ukraine, die der russischen Teilnehmerin die Einreise verweigerte, im Nachhinein Recht geben. Aber profitieren dürfte davon zukünftig eher Russland. 

Man erinnere sich daran, dass Conchita Wurst stets in einem Negativbezug auf Weissrussland  und Russland promoted wurde, vor allem auch in den USA. Nach der neuen Regelung kann Russland zukünftig solche Stars einschließlich ihrer Fans zurückweisen mit der Begründung, dass deren Vorleben nicht mit den Traditionen und Gesetzen des Landes übereinstimmen. Ist das der Grund, warum das Netz schweigt? Schweigen die Qualitätsmedien und ihre schwulen Aktivisten gar, weil sie nicht mehr bezahlt werden?

Auch Nicht-Nato-Länder können Satire...


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