Sonntag, 8. Dezember 2013

Junior ESC 2013: Eurovisionssiegerin Ruslana droht mit Selbstverbrennung

… wenn sich die Politiker in der Ukrainie nach dem gescheiterten EU-Assoziierungsabkommen nicht unverzüglich zugunsten des Westens entscheiden. Wer sich jetzt fragt, was das mit dem Junior Eurovision Song Contest zu tun hat, zweifelt zu Recht. JESC und EU-Ostpartnerschaftsgipfel in Vilnius fanden ziemlich zur gleichen Zeit statt und die Eurovisionssiegerin von 2004, Ruslana, spielte in beiden Veranstaltungen eine dubiose Rolle. 

Bevor ich auf ihr Fehlverhalten beim JESC 2013 zurückkomme, ihre medienwirksame Androhung im Wortlaut: "I’m honest, if no changes are made, I’ll burn myself in this square. My decision is decisive." Das nenne ich Terror. Oder setzt man bei einer 40 Jahre alten Popsängerin auf Narrenfreiheit? Ein Politiker würde mit solchen Äußerungen wohl nicht ernst mehr genommen werden. Genau deswegen weigere ich mich eine Politik ernst zu nehmen, die (im Rahmen der Eurovision) von Seiteneinsteigern aus der Promiwelt betrieben wird. Großmäuligkeit mit Freund-Feind-Schema und einer Totalität in den Forderungen lassen auf eine politische Laienhaftigkeit schließen. 

Politische Prinzipien verkörpert Ruslana jedenfalls nicht. Während sie in unseren Medien wie eine Heldin gefeiert wird, wird unterschlagen, wie sie sich zur gleichen Zeit in ihrem Metier als Musikerin unprofessionell, verantwortungslos und unsolidarisch verhalten hat. Während also die Ausschreitungen in Kiew Sonnabends den 30.11.2013 ihren Höhepunkt zusteuerten, wurde zur gleichen Zeit der Junior Contest in Kiew ausgestrahlt. Weil nur wenige Länder am JESC teilnahmen, gab es mehrere Pauseneinlagen, geplant war auch eine eine mit Ruslana. Sie hatte mit einer relativ großen Gruppe Teenager eine Choreographie einstudiert, sagte dann aber kurz vor dem Finale ihre Teilnahme ab. Offensichtlich war ihr ein Auftritt bei den Demos wichtiger. 

Abgesehen davon, dass so eine kurzfristige Absage den Veranstaltern gegenüber nicht gerade nett ist, kann man sich vorstellen, wie groß die Enttäuschung unter den Kindern war. Sie hatten völlig umsonst trainiert und wurden um ihren großen Auftritt gebracht. Zitat eines Beobachters: "Officially she has been frostened at Maidan, which didn't stop her from doing live interview hours before the show on Russian radio. I don't even remember any of the similar stories before when the act has been rehearsed throughout the week and does not perform on the final show." Auch das junge Publikum wurde um einen Teil der Show betrogen. Auf youtube kann man sich die Probe zu diesem Auftritt, der nie stattfand, anschauen.

Hätte Ruslana sich nicht für die Kinder 120 Minuten Zeit nehmen können? Ich muss mich zynisch fragen, wie viel mehr ihr die westlichen Militärstrategen wohl geboten haben, dass sie sich gegen ihre Profession entschied und es sogar darauf anlegte, die Kinderverantstaltung zu sprengen!? Unverständlich ist mir auch das Schweigen der EBU, die sich für die internationalen Übertragungen verantwortlich zeichnet, und die sonst bei Regelbrüchen jeder Art rügt oder gar mit drakonischen Strafen droht. 

Die gute Nachricht zum Schluss: Die Show gelang auch ohne Ruslana. Zu den verbliebenen Pauseneinlagen gehörten natürlich die der letzten Siegerinnen aus dem JESC 2012, Anastasiya Petryk, und dem ESC 2013, Emmelie de Forest aus Dänemark. Mein persönliches Highlight war die märchenhafte Disneydarbietung des Songs „Gravity“ der diesjährigen urkrainischen ESC-Teilnehmerin Zlata Ognevich (3. Platz). 



Gewonnen hat den Wettbewerb eine kleine Sängerin aus Malta, Gaia Cauchi, mit dem Lied "The Start". Für die Malteser eine historische Sensation, denn beim Erwachsenencontest haben sie noch nie gewonnen. Eine Auflistung aller Teilnehmer, Lieder und Resultate des JESC 2013 findet man auf Wikipedia. 

Nach diesem gelungenen JESC 2013 aus Kiew ging ein Foto um die Welt, in der der jüngste Teilnehmer Rustam Karimov aus Aserbaidschan bei der Aftershow-Party euphorisch mit seiner Konkurrentin aus Armenien (Tänzerin der armenischen Band) tanzt. Die Kinder und die ukrainischen Veranstalter haben jedenfalls Sinn und Zweck der Veranstaltung nicht aus den Augen verloren. 






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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Abgesehen von diesem wirklich unsäglichen Post: Wer recherchieren kann, ist klar im Vorteil!

https://www.facebook.com/notes/ruslanaofficial/attention-no-burning/676029762437779