Und schon wieder muss ihr Name für Menschenrechtsschlagzeilen herhalten. Wird Loreen zur europäischen Lady-Gaga-Menschenrechtspropagandamaschine?
Bereits vor ihrem
ESC-Sieg bahnte sich diese Karriere an. Am 23.05.2012 berichtete ein aserbaidschanisches Newsportal, dass der schwedische Botschafter in Baku eintraf, um Loreen zu bitten, von ihrem Siegerpodest vor der Weltöffentlichkeit ein negatives Statement zu Gastgeber Aserbaidschan abzugeben, was sie verweigerte. „The ambassador asked Loreen to sound the political statements and make calls concerning Azerbaijan during her performance at Eurovision
stage, but the singer turned down the suggestion saying that Eurovision is a cultural event and didn’t want to be a tool in the political processes.“
Stattdessen lichtete man sie mit der sog. Opposition ab und versah diese Fotos mit Schlagzeilen, die zumindest eine Zustimmung Loreens mit der Opposition unterstellte.
Wieder zurück in Schweden wurde noch mal umschmeichelt und gepusht, indem Loreen solche Götter wie ABBA symbolisch vom Thron stoßen durfte. Ihr Porträt wird statt Abbas fortan im Arlanda's "Hall of Fame" zu sehen sein: „Loreen, the winner of the 2012 Song Contest, will soon have her portrait hung in Stockholm's airport to fill a gap left when a picture of Abba was taken down after Benny Andersson demanded it be removed.“ Benny war zuvor wegen seines Widerstandes(!) gegen bestimmte Sanierungsarbeiten in
Ungnade gefallen.
Momentan ist Loreen Gast in Belarus beim Festival „Slavyansky Bazaar“.
Warum Loreen ausgerechnet in Weissrussland...? Dieser Auftritt
wurde im Vorfeld schon mit einer skurilen Schlagzeile ins Gespräch gebracht, nach der sie angeblich von Verwandten weissrussischer Inhaftierter einen lieben Brief bekam, in welchem Weissrussland als böses Land ausgemacht wird. „But we hope you will remember that this festival has always used by the government as a powerful opportunity for
demonstration international support for the regime.“
Heute hat Amnesty laut der norwegischen Internetseite VG noch mal nachgelegt und setzt Loreen wie auch Alexander Rybak, beides Gäste beim Slavyansky Bazar, mit Warnungen nachhaltig unter Druck.
Diese Einschüchterungsversuche der Menschenrechtler werden – genau wie bei Aserbaidschan – auch von sonderbaren Angriffen im Hinterland begleitet, diesmal aber nicht durch die Taliban, sondern mit – Achtung - einer Teddybären-Aktion. Was haben die Schweden eigentlich mit den Weissrussen zu tun? Das liest sich dermaßen durchgeknallt und niederträchtig, dass ich es kaum noch nachvollziehen kann.
Schade. Ich mag Loreen. Aber dieses ständige Biedermeier-Brandstifter-Gehabe jubelt den ESC-SiegerInnen eine äußerst fragwürdige Fangemeinde unter, von der ich mich distanziere.
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