Wenn es eine Band gibt, die ich beim Eurovision Song Contest für würdige Vertreter Deutschlands halte bzw. gehalten habe, dann ist das Rosenstolz. Dabei trifft längst nicht jedes ihrer Lieder meinen Geschmack, sondern die Mischung aus Kleinkunstbühne, Glamour, Fannähe, schwuler Ästhetik und Pop passen einfach zum Song Contest.
Wenn es einen Medienmenschen gibt, der Rosenstolz nachhaltig beim ESC verhindert hat, ist das Stefan Raab. 1998 hat er sich mit einer ausschließlich an Schadenfreude appellierenden Polarisierungskampagne gegen die Fanfavoriten Rosenstolz durchgesetzt. Und als 2004 bei der Sendung "Germany 12 Points" Raabs Schnarchnäschen Max Mutzke einen ach so zufälligen Überraschungssieg feierte, durften Rosenstolz gerade noch als Pausenfüller herhalten. Nur: Ich kenne niemanden, der nicht nach dieser faden Sendung mit dem bescheidenen Ergebnis enttäuscht und irritiert ausgerufen hat:
"Das beste Stück des Abends war "Lass es Liebe sein" von Rosenstolz. Warum vertreten die uns nicht beim ESC?!"
Leider haben sich wohl auch die Fangemeinden nie wirklich für einen ihrer Kandidaten eingesetzt. Pech für Rosenstolz & Co., Glück für Raab. Stefan Raab und seine Leute werden dem Publikum stets recht großkotzig aufgezwungen. Die letzten beiden Jahren grenzte seine Strategie schon an aggressive Anbettelei. Will man so etwas wirklich?
Zurück zu Rosenstolz: Nach einer Aus-Zeit sind sie wieder da, veröffentlichten bereits ihr neues Video und werden am 23.09.2011 ihr Album "Wir sind am Leben" präsentieren.
Am 31.08.2011 wurde ihnen von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland übergeben. Geehrt wurden sie wegen ihr ehrenamtliches Engagement im Kampf gegen HIV und AIDS.
Ihr Pausenfüller aus 2004 ist mittlerweile Kulthit Nummer 1 in Berlin. Ex-Spice-Girl Mel C wird eine Coverversion mit dem Titel "Let It Be Love" veröffentlichen. Und in Berlin wird dieses Lied mittlerweile gerne bei standesamtlichen Trauungen gespielt. Weil es passt und weil es immer noch schön ist.
Zum Musikvideo "Liebe ist alles"
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