Nachdem die letzten ESC-News nur noch aus dem Hause Raab kamen, befürchtete ich, der NDR habe sich zurückgezogen. Jetzt haben sich Thomas Schreiber und als Nachschlag Blogger Jan Feddersen wieder zu Wort gemeldet. Und wie!
Zweifel wegen der Zusammenarbeit ARD / PRO7 werden ein weiteres Mal über Bord geworfen, Fehlverhalten im Nachhinein erklärt, die gesamte ARD (fast) und der Rest von PRO7 wird in die Pflicht genommen (bei so viel Zwang und Gleichschaltung wäre jeder deutsche Tölpel erfolgreich), allseitige Zustimmung unterstrichen und dem Publikum wird ein Nationalfest ungeahnten Ausmaßes angedroht.
Ganz wichtig: DSDS wird nicht kopiert. Es wird keine Castingshow geben. Aber man setzt weiterhin ausschließlich auf junge Talente. Im Hinblick darauf, dass Raabs "musikalische Glaubwürdigkeit" (piep, piep, piep) wohl nur noch zu beweisen ist, wenn man nur No-Names zu ihm in den Ring steigen lässt, fordere ich provokativ vorweg: Junge, eigenwillige Talente mit eigenem Repertoire.
Very hot, das Ganze
Das Beste: Man setzt auf die "Coolness des ESC". Wäre es da nicht lässiger gewesen, man hätte Polarkreis 18 (um bei der Kältemetapher zu bleiben) nominiert und die Jungs einfach machen lassen? Stattdessen fiebrige Anstrengungen um ein national-verklärtes, abgeschottetes Glücksversprechen und überhitzte Marktschreierei nach animalischer Geborgenheit bei Kartoffelsalat, Bockwurst und Bier.
Ich greife zu meiner Hausbibel "Cool". Cool, d. h. "Unbestechlichkeit der Wahrnehmung. Nicht verführt werden können, wenn man es nicht will. Der Invasion des psychischen Systems durch Medien mit emotionaler Dissidenz begegnen." aus: Poschardt, Ulf: Cool. Hamburg 2000
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