Vor kurzem war Lena Gast bei Radio-Fritz, was in einem sympathischen Video dokumentiert ist.
Ich habe mich allerdings gefragt, was sie da überhaupt wollte. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fritz-Gästen weigert sie sich, etwas zu performen. Auf die Frage nach ihrem neuen Album reagiert sie unwissend. Und ausschließlich für den Eurovision Song Contest kreiert, scheint sie nicht das geringste Interesse daran zu haben. Damit untergräbt sie das Profil, das seit fast einem Jahr mit einer Wahnsinns-PR-Maschinerie um ihren Namen aufgebaut wird.
Dieser PR zufolge müsste sie schon als Exportschlager in Las Vegas erfolgreich sein. Stattdessen tingelt sie von Hannover über Rüsselsheim nach Düsseldorf und trifft sich mit Fritz-Moderatoren in einer Berliner Hinterstube, wo man mit ihr nur ein Bildchen bastelt. Im Gegensatz zu anderen ESC-Stars gibt es übrigens im Internet bis heute nicht ein einziges Video, wo sie sich mal als eine würdige Teilnehmerin (Siegerin!) eines europäischen Musik- und Gesangwettbewerbs präsentiert. Nur völlig überflüssige Laber-Auftritte. Die Diskrepanz zwischen PR-Märchen und Lena-Wirklichkeit sieht sehr nach Hochstapelei aus.
Lena Meyer-Landrut und die Natürlichkeit
Lena war schon in Oslo so unvorbereitet und unwissend, dass sie bei den Pressekonferenzen nicht mal Hänschen-Klein singen konnte. Das wird uns und wahrscheinlich auch ihr als "Natürlichkeit" eingeredet. Das deutsche Team sah sich dennoch genötig in die Offensive zu gehen, indem man Lenas natürliches Unvermögen hinter vorgetäuschter Selbstironie zu vertuschen versuchte.
Tabubruch beim Eurovision Song Contest
Dass sich diese selbsternannten ESC-Profis in Deutschland keinen Deut um Zuspruch scheren müssen, ist wohl mittlerweile schmerzhaft klar geworden. Dass ihnen aber die Akzeptanz im europäischen Ausland auch egal sein kann, wundert dann doch. Nie zuvor hat eine Delegation die Unabhängigkeit von Jury- und Publikumsmeinung so selbstgefällig vorgeführt wie diese drei Deutschen. Daraus leite ich ab, dass der Sieg abgesprochen war, man musste sich bis zum Sieg nur noch durchlavieren. (Ich glaube nicht mal, dass Lena im Finale live gesungen hat). Ein weiterer Grund für die Annahme von Absprachen ist, dass die Wertungsergebnisse bis heute nicht vollständig veröffentlicht wurden, was außer ein paar kritischer Fans niemanden zu interessieren scheint.
Eine dritte Überlegung ergibt sich aus der Lektüre von Tim Renners Buch „Kinder. Der Tod ist gar nicht so schlimm!“, der feststellt, dass Musikkonzerne wie Universal Music das Wort „Risiko“ nicht mal mehr zu buchstabieren wissen. Das Risiko einer Auseinandersetzung mit Musikern und Publikumsgeschmack wird vermieden, stattdessen sucht man sich Erfüllungsgehilfen beim TV, die innerhalb von 2 Monaten im TV-Prgramm für das TV-Event ESC einen Casting-Star kreieren, der dann zufälligerweise dieses ESC-Event auch noch gewinnt. Mit anderen Worten: Der Sieg beim Eurovision Song Contest soll dieses Billigkonzept als erfolgreich darstellen.
Die Lena-Märchenstunden-PR dient nur dem Zweck, Ursache und Wirkung zu vertauschen. Der Sieg also nicht als (Aus)wirkung, sondern als Ursache und Ansporn für die lauthals zelebrierte Kooperation mit den Privaten und der Lena-Kampagne.
Lena Meyer-Landrut – die Rampensau der Eurovision
Weil es so schön geklappt hat, nächstes Jahr die Wiederholung. Für 2011 machen die prinzipienlosen Lena-Macher ihre Lena zur Rampensau der Eurovision: 18 Lieder in der Vorentscheidung, Opening Act im Finale, deutscher Beitrag im Finale, warum nicht auch noch den Pausenact und am Schluss ihren Siegertitel singen?
Denn eins ist klar: Dieser musikalische Super-Gau muss PR-mäßig getoppt werden, und so ist ein zweiter Sieg gar nicht unwahrscheinlich. Ich hoffe nur, dass nicht irgendwann die Gebühren- und Steuerzahler diesen Bluff bezahlen müssen.
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Mittwoch, 17. November 2010
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