Freitag, 20. Mai 2022

Eurovision 2022 – Der alte Westen ist der neue Osten


Wie bereits im Rahmen der Orangenen Revolution 2004 und 2016 in Folge des Euromaidan gewann die Ukraine 2022 – nun anläßlich des Russland-Ukraine-Krieges - am 14./15. Mai 2022 zum 3. Mal den Eurovision Song Contest. 

  

 

 

Wochenlang wurde ihr ESC-Sieg in Medien, Politik und Wettquoten vorhergesagt, gewonnen hätten sie selbst dann, wenn sie gar nicht angetreten wären. Die Sendung wurde zur Propagandashow mit rigider Verhaltenskontrolle bei der Abstimmung, der Musikgeschmack musste der Gesinnung weichen. Man nennt es Wettbewerb. 

 

Der Wettkampf gegen die Freiheit 

 

39 Länder wurden als Füllstoff vorgeführt, das Publikum hat sich mit Eintrittskarten und Telefonanrufen kostenpflichtig zu Komplizen machen lassen. Angeblich bekam die Ukraine vom TV-Publikum 439 Punkte, d. h., dass 36 von 39 Ländern – also 93% - die höchste Punktzahl gegeben haben.* Das toppt alles, was man zu Wahlergebnissen über Mao, Nordkorea, SED, ZK etc. jemals gelesen hat. Die übrigen 7% bekamen eins übergebraten. Beispiel Österreich: 

 

ORF-Skandal:Null Punkte für Ukraine "[…] Ganz Europa feiert die Ukraine beim Song Contest. Nur Österreichs „Fachjury“ zeigte kein Herz: 0 Punkte […]“. Daraufhin werden die Abtrünnigen namentlich genannt, 5 MusikerInnen, „fünf Juroren ohne Herz. Sie haben die Vision rund um die Ukraine nicht erkannt. Sie stellten den persönlichen Musikgeschmack vor den Friedensgedanken."

 

Die ukrainische Band gab nach ihrem Auftritt ein politisches Statement ab, das bis dahin zur Disqualifizierung geführt hätte. Es wurde nicht einmal angemahnt. Dass stattdessen die Abstimmungsergebnisse von Juroren aus 5 Ländern wegen angeblicher Unstimmigkeiten für ungültig erklärt und durch ein automatisch errechnetes Ergebnis ersetzt wurden, wirkt wie ein Ablenkungsmanöver.

 

In sozialen Medien verbreitete Fotos und Clips zeigten ein ukrainisches Bandmitglied, das sich im Bühnenabgang mit uns zugekehrtem Rücken mit Hitler-Gruß bedankt. Von deutschen Medien wird diese Geste verleugnet, die Beweisclips zensiert und gelöscht. Ob es stimmt oder nicht, warum wird im freien Westen kontrolliert, vorgeschrieben, zensiert und gelöscht?

 

Trivialisierung von Politik und Krieg

 

Der Zugriff von Politik und Militär auf den reichweitenstarken Remmidemmi-ESC trivialisiert zugleich ihre politischen Anliegen und Ziele. Wie flegelhafte Jugendliche vom Stamme Nimm durften die Ukrainer ihren Beitrag dazu leisten. Wie groß ist denn da noch der moralisch-ethische Abstand zwischen Hitler-Gruß und Verhaltenskontrolle, Zensur, Sprachverbote, entsolidarisierender Identitätspolitik, Dekonstruktion des Humanen, Abschaffung der Bürgerrechte, Krieg...?

 

Moralische und intellektuelle Verkommenheit der Funktionseliten erzeugen mentale Verwüstungen

  • Deutschland bewarb während der deutschen Vorentscheidung als eifrigster Propagandist und finanzieller Unterstützer die Ukraine mehr als das eigene Land.
  • Deutschland erhielt von der Ukraine 0 Punkte.
  • Deutschland musste gleich nach der Ukraine starten mit der Folge, dass bei den Auftritten der Ukrainer der Saal tobte und beim deutschen Teilnehmer dann erst mal niemand applaudierte.
  • Der letztplatzierte Deutsche zu seiner vorhersehbaren Niederlage: "Aber was mich am Ende sehr, sehr froh gemacht hat, war zu sehen, dass die Ukraine gewonnen hat."
  • T-Online zitierte den Präsidenten der Ukraine Selensky: "Wir tun alles dafür, damit eines Tages das ukrainische Mariupol die Teilnehmer und Gäste der Eurovision empfängt.“ Durchhalteparole, denn die Austragung des ESC in 2017 ging mit schweren Zerwürfnissen unter den Organisatoren einher, wie dieses Video der Krisensitzung von Februar 2017 erinnert.

Die Medien triumphieren wie folgt:

 

Die NZZ: Für die Hip-Hop-Friedenstruppe haben die Bretter der Konzertbühne drei Minuten lang tatsächlich die Welt bedeutet. Sie hat ihr Land würdig vertreten, und die Welt [ist Europa die Welt?] hat es dem Kalush Orchestra gedankt.

 

Stuttgarter Zeitung: Eigentlich ist der Eurovision Song Contest ja nur ein TV- Spaß. Aber in diesem Jahr bietet auch er den Kriegstreibern in Moskau Paroli. 

 

Matthias Koch im RedaktionsNetzwerk Deutschland: „Der Eurovision Song Contest 2022 ist ein ebenso fröhlicher wie vernichtender sozio-kultureller Erstschlag gegen Wladimir Putin. Der Kremlherr wird sich davon nicht mehr erholen."

 

Promiwood: „ESC 2022: Wegen Ukraine Sieg – Wladimir Putin zerschlägt Fernseher! 

 

Der Postillon: "Damit wir auch mal eine Chance haben – Deutsche ESC-Fans fordern Angriffskrieg gegen Deutschland."

 

Kurze Zeit später schon wurde der Siegersong aus der Ukraine von einer deutschen Band gecovert. Die Band "Braunau" wurde durch den Song der Ukrainer inspiriert und hat eine Studioversion ihres Liedchens "#Adolphina" vorgestellt.

 

 

Der alte Osten ist der neue Westen

 

Als KonsumentIn kann man das Tragische bald nicht mehr vom Komischen unterscheiden. Der einzige Beitrag, der sich über die bedauernswerte Lage der europäischen Bevölkerung am Abend des ESC den Kopf zerbrach, kam aus einem osteuropäischen Nicht-NATO-Land. Umrahmt von Kulthandlungen eines Gesundheitswahns ließ Serbien zu seinem in Landessprache gesungenen Lied folgende Untertitel einblenden:

 

A sick mind in a healthy body

A sad soul in a healthy body

A desperate mind in a healthy body

A frightened mind in a healthy body

 

So what now?

 

 

* Was den Zuspruch des TV-Zuschauers betrifft, muss er allerdings etwas eingedämmt werden: Die 2. Abstimmungsrunde wurde ins Leben gerufen, weil viele Länder aufgrund zu niedriger Anruflast keine repräsentativen Ergebnisse mehr liefern konnten. Um diese Misere zu vertuschen, werden die Anrufe pro Beitrag europaweit einfach zusammengezählt.

 

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