Spanien ermittelt auch dieses Jahr seine Vertreter für den Eurovision Song Contest via Internetabstimmung. So gut ich die innovative Idee auch finde, aber kann man das beim 3. Durchgang nicht endlich mal besser hinbekommen?
Anscheinend gab es keine Vorab-Kriterien. Auf der Internetseite von rtve.es bekommt der User 313 (!) Acts zum Anhören und Abstimmen „um die Ohren gehauen“. Sie sind lediglich alphabetisch sortiert, es gibt keine Kategorien, keine weiteren Informationen zu den Darstellern, zum Text oder zum Lied.
Ich habe es probiert, aber es bleibt eine Zumutung. Kein Wunder, dass Musiker wie auch User diese Abstimmung nicht ernst nehmen und sich einen Spaß erlauben. Die ersten Regelbrüche werden angeblich bereits überprüft.
Ein Klick auf den Link „Los + votados“ bestätigt, was die lieblose Seite andeutet. Der grausamste aller Acts führt: Eine ältere, völlig talentbefreite Frau. Bei Platz 2 weiß ich nicht, um welches Lied es sich handelt und auch der dritte Platz scheint mir belanglos. Dafür habe ich mich in fast 313 Stücke geklickt…?
Aber es war nicht umsonst. Wie man in jedem Jahr darauf vorbereitet sein muss, dass in nicht wenigen Ländern aus einer Auswahl brauchbarer Musikstücke und interessanter Stars letzten Endes ein schwaches Stück und/oder langweilige Interpreten ermittelt werden, gibt es auch das Phänomen, dass von 313 Beiträgen der einzig wahre Beitrag völlig überhört wird.
Jhona y Fama, wer seid ihr?
Hier stimmt für mich einfach alles, was ich von einem Contest-Beitrag erwarte. Noch bevor ich überhaupt was sehe, höre ich schon, woher die Musik kommt: Spanien! Und gesungen wird in Landessprache. Alles erscheint ärmlich und improvisiert, aber beweist viel Professionalität, viel Herzblut. Ein spannendes Musikstück, tolle Choreographie, gute Tänzer und ein sehr sympathischer Sänger!
Bitte Voten
Mittwoch, 20. Januar 2010
Mittwoch, 13. Januar 2010
MaNga will represent Turkey in Oslo
Eine weitere Kulturrevolution. Meine türkischen Favoriten wurden gestern nominiert, jetzt kann ich nur hoffen, dass sie ihrem Stil treu bleiben. Aber diese Nominierung betrifft auch meine persönliche Fankultur.
So wurde letztes Jahr in Moskau im engen Fankreis schon vorgeschlagen, 2010 nicht zum Austragungsort, sondern zum Herkunftsland seiner jeweiligen Favoriten zu reisen. Und mal ehrlich: Das kleine, teure (und provinzielle) Oslo wird ja nicht mal als Städtereise in Reisebüros angeboten.
Deswegen zum Feiern und Daumendrücken nach Istanbul! Wer fährt mit?
So wurde letztes Jahr in Moskau im engen Fankreis schon vorgeschlagen, 2010 nicht zum Austragungsort, sondern zum Herkunftsland seiner jeweiligen Favoriten zu reisen. Und mal ehrlich: Das kleine, teure (und provinzielle) Oslo wird ja nicht mal als Städtereise in Reisebüros angeboten.
Deswegen zum Feiern und Daumendrücken nach Istanbul! Wer fährt mit?
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Samstag, 9. Januar 2010
Kulturrevolutionen beim Eurovision Song Contest
Das Internet als Hauptinformationsquelle und Kommunikationsplattform hat das TV mit seinen festen Sendezeiten bald verdrängt. Vor allem die rasante Entwicklung von Web-2.0 macht gerade für ESC-Fans das On-Demand-Modell des Internets attraktiv. Angebote und Abruf neuester Infos und Musikstücke erfolgen mittlerweile im Minutentakt. Ich würde sogar behaupten, dass die Zeit vor dem Finale, wo noch alles offen ist, mittlerweile die eigentlich spannende Periode im Contest-Jahr ist.
Wer sich rund ums Jahr mit dem Contest beschäftigt, staunt und stöhnt nicht selten, wenn in nicht wenigen Ländern aus einer Auswahl brauchbarer Musikstücke und interessanter Stars letzten Endes mit fast schlafwandlerischer Sicherheit ein schwaches Stück und/oder langweilige Interpreten ermittelt werden. Auch beliebte Stars meinen oft, sich für den gemutmaßten Contestgeschmack verbiegen zu müssen, was zu enttäuschenden Ergebnissen führt. Wer sich also nur das Finale anschaut, dem entgehen die wahren Schmuckstücke europäischer Musik.
Wie im letzten Blogtext bereits erwähnt, setzt Norwegen auch bei der diesjährigen Vorentscheidung auf echte, handgemachte Musik und wagt, die Black Metal Band Keep Of Kalessin auf die Schlagerfans loszulassen. Sie haben am 08.01.2010 die erste Qualifikationsrunde glänzend bestanden, ich darf also weiterhin hoffen, in Oslo die erste Black-Metal-Band beim Contest zu erleben:
Auch der Wettbewerb verlagert sich vor. Wahre Fans fiebern nicht nur bei jeder nationalen Vorentscheidung mit, die Türkei befragte die Fans dieses Jahr sogar nach ihren Wunschkandidaten, die TRT per Mail mitgeteilt werden konnten. Bis vor kurzem gab es drei Favoriten: Manga, Emre Aydin und Şebnem Ferah. Was für eine flotte Auswahl! Noch! Ich warte seit dem 29.09.2008 auf eine Nominierung von Manga.
Wer sich rund ums Jahr mit dem Contest beschäftigt, staunt und stöhnt nicht selten, wenn in nicht wenigen Ländern aus einer Auswahl brauchbarer Musikstücke und interessanter Stars letzten Endes mit fast schlafwandlerischer Sicherheit ein schwaches Stück und/oder langweilige Interpreten ermittelt werden. Auch beliebte Stars meinen oft, sich für den gemutmaßten Contestgeschmack verbiegen zu müssen, was zu enttäuschenden Ergebnissen führt. Wer sich also nur das Finale anschaut, dem entgehen die wahren Schmuckstücke europäischer Musik.
Wie im letzten Blogtext bereits erwähnt, setzt Norwegen auch bei der diesjährigen Vorentscheidung auf echte, handgemachte Musik und wagt, die Black Metal Band Keep Of Kalessin auf die Schlagerfans loszulassen. Sie haben am 08.01.2010 die erste Qualifikationsrunde glänzend bestanden, ich darf also weiterhin hoffen, in Oslo die erste Black-Metal-Band beim Contest zu erleben:
Auch der Wettbewerb verlagert sich vor. Wahre Fans fiebern nicht nur bei jeder nationalen Vorentscheidung mit, die Türkei befragte die Fans dieses Jahr sogar nach ihren Wunschkandidaten, die TRT per Mail mitgeteilt werden konnten. Bis vor kurzem gab es drei Favoriten: Manga, Emre Aydin und Şebnem Ferah. Was für eine flotte Auswahl! Noch! Ich warte seit dem 29.09.2008 auf eine Nominierung von Manga.
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