Mittwoch, 17. November 2010

Lena Meyer-Landrut – alles nur Hochstapelei?

Vor kurzem war Lena Gast bei Radio-Fritz, was in einem sympathischen Video dokumentiert ist.






Ich habe mich allerdings gefragt, was sie da überhaupt wollte. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fritz-Gästen weigert sie sich, etwas zu performen. Auf die Frage nach ihrem neuen Album reagiert sie unwissend. Und ausschließlich für den Eurovision Song Contest kreiert, scheint sie nicht das geringste Interesse daran zu haben. Damit untergräbt sie das Profil, das seit fast einem Jahr mit einer Wahnsinns-PR-Maschinerie um ihren Namen aufgebaut wird.

Dieser PR zufolge müsste sie schon als Exportschlager in Las Vegas erfolgreich sein. Stattdessen tingelt sie von Hannover über Rüsselsheim nach Düsseldorf und trifft sich mit Fritz-Moderatoren in einer Berliner Hinterstube, wo man mit ihr nur ein Bildchen bastelt. Im Gegensatz zu anderen ESC-Stars gibt es übrigens im Internet bis heute nicht ein einziges Video, wo sie sich mal als eine würdige Teilnehmerin (Siegerin!) eines europäischen Musik- und Gesangwettbewerbs präsentiert. Nur völlig überflüssige Laber-Auftritte. Die Diskrepanz zwischen PR-Märchen und Lena-Wirklichkeit sieht sehr nach Hochstapelei aus.




Lena Meyer-Landrut und die Natürlichkeit
Lena war schon in Oslo so unvorbereitet und unwissend, dass sie bei den Pressekonferenzen nicht mal Hänschen-Klein singen konnte. Das wird uns und wahrscheinlich auch ihr als "Natürlichkeit" eingeredet. Das deutsche Team sah sich dennoch genötig in die Offensive zu gehen, indem man Lenas natürliches Unvermögen hinter vorgetäuschter Selbstironie zu vertuschen versuchte.





Tabubruch beim Eurovision Song Contest

Dass sich diese selbsternannten ESC-Profis in Deutschland keinen Deut um Zuspruch scheren müssen, ist wohl mittlerweile schmerzhaft klar geworden. Dass ihnen aber die Akzeptanz im europäischen Ausland auch egal sein kann, wundert dann doch. Nie zuvor hat eine Delegation die Unabhängigkeit von Jury- und Publikumsmeinung so selbstgefällig vorgeführt wie diese drei Deutschen. Daraus leite ich ab, dass der Sieg abgesprochen war, man musste sich bis zum Sieg nur noch durchlavieren. (Ich glaube nicht mal, dass Lena im Finale live gesungen hat). Ein weiterer Grund für die Annahme von Absprachen ist, dass die Wertungsergebnisse bis heute nicht vollständig veröffentlicht wurden, was außer ein paar kritischer Fans niemanden zu interessieren scheint.


Eine dritte Überlegung ergibt sich aus der Lektüre von Tim Renners Buch „Kinder. Der Tod ist gar nicht so schlimm!“, der feststellt, dass Musikkonzerne wie Universal Music das Wort „Risiko“ nicht mal mehr zu buchstabieren wissen. Das Risiko einer Auseinandersetzung mit Musikern und Publikumsgeschmack wird vermieden, stattdessen sucht man sich Erfüllungsgehilfen beim TV, die innerhalb von 2 Monaten im TV-Prgramm für das TV-Event ESC einen Casting-Star kreieren, der dann zufälligerweise dieses ESC-Event auch noch gewinnt. Mit anderen Worten: Der Sieg beim Eurovision Song Contest soll dieses Billigkonzept als erfolgreich darstellen.


Die Lena-Märchenstunden-PR dient nur dem Zweck, Ursache und Wirkung zu vertauschen. Der Sieg also nicht als (Aus)wirkung, sondern als Ursache und Ansporn für die lauthals zelebrierte Kooperation mit den Privaten und der Lena-Kampagne.


Lena Meyer-Landrut – die Rampensau der Eurovision

Weil es so schön geklappt hat, nächstes Jahr die Wiederholung. Für 2011 machen die prinzipienlosen Lena-Macher ihre Lena zur Rampensau der Eurovision: 18 Lieder in der Vorentscheidung, Opening Act im Finale, deutscher Beitrag im Finale, warum nicht auch noch den Pausenact und am Schluss ihren Siegertitel singen?


Denn eins ist klar: Dieser musikalische Super-Gau muss PR-mäßig getoppt werden, und so ist ein zweiter Sieg gar nicht unwahrscheinlich. Ich hoffe nur, dass nicht irgendwann die Gebühren- und Steuerzahler diesen Bluff bezahlen müssen.

Montag, 1. November 2010

Berlin geht beim Eurovision Song Contest eigene Wege ;-)

Enttäuscht, dass der Eurovision Song Contest 2011 nicht in der Hauptstadt ausgetragen wird? Das muss nicht sein! Berlin geht jetzt mit einem eigenen Beitrag an den Start, und zwar für die Schweiz. Wenn schon, denn schon.

Im Klartext bedeutet das:
Die in Berlin ansässige deutsch-niederländische Band AnsoticcA nimmt mit dem Stück "Rise" an der Schweizer Vorentscheidung teil und freut sich über kräftige Unterstützung, und zwar auf folgender Seite und für folgendes Musikstück:


https://service.gmx.net/de/cgi/derefer?TYPE=3&DEST=http%3A%2F%2Fwww.eurovisionplattform.sf.tv%2Fvideos%2Frise

Das Voting läuft vom 01.11. - 10.11.2010, nach einer schnellen Registrierung hat man 4 Stimmen, die man frei verteilen kann.

Wie alles begann...
Das Schweizer Fernsehen ludt bis zum 30.10.2010 mit einer Internetplattform Musiker ein, sich mit einem Videoclip für die Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2011 zu bewerben. Seit dem 01. November können nun Internetuser über ihren Favoriten mitbestimmen. Die zehn besten Kandidaten werden ihre Songs dann in einer großen Liveshow am 11. Dezember 2010 im Schweizer TV präsentieren, das Publikum ermittelt mittels Televoting, wer die Schweiz beim Eurovision Song Contest vertreten wird.

Dieses offene und moderne Internetkonzept richtete sich vor allem an praktizierende Musiker. AnsoticcA weiß solche Konzepte zu würdigen und hat sich spontan zur Teilnahme entschlossen. Daher würde sie sich jetzt über

… ein bisschen Berliner Lokalpatriotismus
riesig freuen, damit sie am 11. Dezember 2010 bei der Schweizer TV-Show mit dabei sind. Ihr Beitrag „Rise“ bietet zugleich einen Vorgeschmack auf das am 05.11.2010 erscheinende gleichnamige Album. Eine spannende Rockballade mit hymnischer Melodie und powervollem Refrain, kombiniert mit heavy Gitarren und Schlagzeug. Gesungen wird das Stück von der charismatischen Frontfrau Carie van Heden, die von Adrian Delborg, Maarten de Vries, Jay Zee, Vince Laboor und Zack Rabarti begleitet wird. Für ihren glamourösen Vorentscheidungssong werden sie zusätzlich von einer Cellistin unterstützt (mal sehen, vielleicht ja aus der Schweiz :-) wer weiss? )...

Eine deutsch-niederländische Band mit kroatisch-keltischem Bandnamen und einem englischen Text für die Schweiz? Na klar. Denn was hat die Nationalität mit Musik zu tun? Schließlich sollen bei einem Musikwettbewerb nicht eine Nation, sondern in erster Linie das beste Lied und die besten Musiker gewinnen. Dass die dann ausgerechnet aus Berlin kommen, wäre doch mal ein netter Nebeneffekt.