Donnerstag, 28. Februar 2019

Schablonenhafte Promotion um den französischen Teilnehmer Bilal Hassani

Es macht keinen Sinn in den irren Eurovisionsprofilen und -geschichten nach Glaubwürdigkeit, Ursache, Wirkung, Schuld oder Unschuld zu forschen, zumal das ganze Gerangel schon teil des Buzzes ist. 

Unter dem Vorwand den korrekten Volkswillen zu wieder zu geben, wird dieser mit Schablonen manipuliert 
Frankreich strapaziert dieses Jahr mit Bilal Hassani die Schwulen- und Migranten-Schablone. Obwohl der Hype um verkleidete Männer schon bei Conchita Wurst bis zur mentalen Kapitulation dieses Testimonials ausgeschlachtet wurde, machen „die Guten“ stumpf damit weiter. Worthülsen sind wie immer Homophobie, Rassismus, Islam, Toleranz, Israel, Antisemitismus und – last not least – Hass. 

Narrativ 1 – Israel wird durch IS-Terrorist bedroht
Pünktlich zum ESC in Israel produziert der ausrichtende Sender KAN eine Unterhaltungs-TV-Serie mit dem Titel „Douze Points“, in der es um einen französischen ESC-Teilnehmer mit muslimisch-arabischen Wurzeln geht, der sich zu seiner Homosexualität bekennt und zugleich als IS-Terrorist verdächtigt wird. 

Narrativ 2 - Schwuler Moslem wird schikaniert
Kurze Zeit später gewinnt in Frankreich ein junger Mann mit muslimisch-marokkanischen Wurzeln, der sich zu seiner Homosexualität bekennt und zugleich als Terrorist verdächtigt wird, die Vorentscheidung. 

Sein Lied "Roi" wurde von den letztjährigen Teilnehmern geschrieben, die selber mit einer Migrationsschnulze beim ESC auftraten. Jetzt sind Frankreich und Israel in einen Streit geraten. Dabei geht es nicht, wie man meinen könnte, um Ideenklau, sondern die Franzosen spielen die Beleidigten und werfen den Israelis Provokation vor.  Franzosen befürchten, dass die TV-Serie ein schlechtes Licht auf den französischen Teilnehmer werfen könnte… Israelis hingegen befürchten gar nichts. 

Narrativ 3 – Antisemitismus und Terrorverherrlichung unter Moslems
Schon kurz nach seiner Wahl machten Tweets die Runde, in denen Bilal Hassani Terrorismus und Antisemitismus verharmlost habe. Er selber erklärte, dass er zu der Zeit mit 14 Jahren „dumm und jung“ - und wahrscheinlich auch noch nicht schwul - gewesen sei und seinen Twitter-Account mit mehreren geteilt habe. Wie auch immer, diese Tweets passen hervorragend zum Inhalt der israelischen TV-Serie. 

Narrativ 3 – Schwule als Opfer von Rassismus und Homophobie 
Der Spieß wird umgedreht, der Täter wird zum Opfer. Die fragwürdigen Tweets wurden nämlich von einem (angeblich) homophoben und rassistischen Politiker veröffentlicht. Auf der Seite queer.de liest sich das so: „Der 19-Jährige sieht sich massiven Anfeindungen ausgesetzt, seit er mit seiner „Toleranz-Hymne“ (Hervorhebung die Verf.) "Roi" (König) vor gut einer Woche den ESC-Vorentscheid gewonnen hatte. Er hat Anzeige gegen Unbekannt wegen ‚Beleidigung, Aufruf zum Hass und zur Gewalt sowie wegen homophober Drohungen‘ erstattet, nachdem mehrere LGBTI-Organisationen bereits vor dem Show-Finale Anzeigen wegen Hass-Tweets gegenüber mehr als 200 Menschen gestellt hatten“. 

Entpolitisierung und Spaltung mittels Betroffenheits-Popmusik 
Im Musikclip sehe ich einen jungen Mann, der in einen zwar beschränkten, aber immerhin gepflegten Narzismus getrieben wird; sein Lied „Roi“ ist narzistische Selbstbespiegelung pur. Dass er sich selber nach so viel Kosmetik, Verkleidung und Selbstbeweihräucherung überhaupt noch als „Roi“ und nicht als „Reine“ besingt, kann man für genial oder als misslungen halten. Fest steht eins: 

Narrative, Hypes und Schablonen der „Guten“ konzentrieren sich stets auf nicht-diskursive Themen 
wie Sexualität, Hautfarbe, Religion, Herkunft, Gesundheit, Ess- und Trinkgewohnheiten, Geschmack, Mode, Geschlecht etc. Diese sind in der westlichen Wertegesellschaft juristisch mit der Unantastbarkeit der Würde des Menschen geschützt. Dennoch werden sie von „den Guten“ dauerhaft zur Disposition gestellt, indem irgendeine x-beliebige Minderheit verherrlicht und damit automatisch die sprachlose und anonyme Mehrheit überrumpelt und diskriminiert wird. 

Dieser Mehrheit wird dann von den „Guten“ mit idiotischen Sprachregelungen ein Minenfeld gelegt, damit Diskurse verhindert werden. Die von queer.de zitierte und kaum überprüfbare Anzeige gegen „Hass-Tweets“ seitens der LGBT folgt diesem Muster der Aggression gegen die hereingelegte Mehrheit. Ein bei allen diesen Diversitätsgruppen entlarvendes Transparent lautet dementsprechend (auf Anraten von Gene Sharp): Keine Kompromisse!


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